10.09.2006 – Slowenien Tour 2 (Das unentdeckte Land), 329km
Nachdem wir gestern den Tag so schön abgeschlossen haben ist unsere Stimmung an diesem Morgen bestens. Auch heute scheint wieder die Sonne. Wir wollen heute wieder eine Slowenienrunde machen. Ein Großteil der Strecke ist auf der Landkarte entstanden. Wir haben zwar versucht über Google Earth raus zu kriegen, wo wir da lang fahren, aber heute wird es sicher die eine oder andere Überraschung geben, das ist sicher.
Zuerst geht es wie gehabt zum Loiblpass. Den Weg kennen wir schon. Diesmal biegen wir nicht in Trzic ab und folgen der 1-1 weiter nach Süden. Wir überqueren die Sava und fahren nach Kropa wo wir an einer kleinen Brücke und einem Denkmal ein paar Fotos schießen. Die Inschrift kann ich leider nicht lesen, es geht aber wohl um den 2. Weltkrieg. Direkt hinter Kropa geht die Straße in einigen Serpentinen auf einen Bergrücken hoch. Es ist überraschend viel Verkehr. Viele Slowenen sind auf Sonntagsausflug. Oben auf dem Bergrücken öffnet sich ein weiter Blick ins Tal und auf eine malerisch gelegene Kirche gegenüber auf einem Berg.
Auf einer Höhe von rund 800m folgen wir der Straße über die Hügel bis zu einem größeren Denkmal mit einem Mosaik, das Szenen aus dem Weltkrieg darstellt. Auch hier muss es irgendwie um den Widerstand im Krieg gehen. Die Beschreibungen kann ich auch diesmal nicht lesen – Schade. Gleich danach geht es in Kehren runter vom Berg nach Cesnjica. An den Ufern der Selska Sora geht es wieder entlang nach Osten. Die Strecke ist sehr flüssig zu fahren und windet sich in weiten Schwüngen immer am Fluss entlang.
In Skofja Loka wollen wir Mittagspause machen. Die Altstadt lädt zu einem längeren Besuch ein, aber soviel Zeit haben wir leider nicht. Wir finden eine kleine versteckte Pizzeria direkt am Wasser. Die Bedienung spricht fließend englisch, so das einer Bestellung nichts entgegen steht. Die Salate kommen und sind äußerst lecker nur unsere Pizzen vergisst der junge Mann. Er ist wohl etwas durch den Wind, wie einige Blessuren im Gesicht deutlich zeigen. Leider drängt die Zeit und so können wir das Angebot der Gratis Pizzen nicht mehr annehmen – ein ander mal.
Bis hier hin war die Strecke für uns noch bekannt. Nun folgt aber der spannende Teil der Strecke. Wir fahren weiter bis Kamnik durch eine hübsche Kulturlandschaft. Von dort fahren wir nach Karte in das Grenzgebiet zu Österreich. Hier gibt es kaum Orte, die Straßen werden schmal. Um so mehr überrascht das Verkehrsaufkommen auf diesen kleinen Pisten. Es ist Sonntag und es handelt sich offenbar um Ausflügler. Wir fahren auf der ‚Stahovica-Crniv‘ die sich immer weiter in die Höhe windet. Unerwartet finden wir uns plötzlich auf einer Schotterpiste wieder, die sich auf über 1000m hoch schraubt. Der Belag ist einigermaßen fest aber es staubt ohne Ende. Bald sind wir richtig gepudert.
Unser Durchschnittstempo sinkt drastisch. Dieser Weg ist eher was für eine GS oder Varadero, aber nicht für eine FJR. Nützt nicht, da müssen wir nun durch. Zum Glück geht diese Straße bald in eine Art Baustellenstraße über, die sich versteckt durch den Wald windet und uns vom Berg runter führt. Oben wird offenbar ein Skiresort gebaut. So kommen wir bei Luce wieder auf Asphalt. Allerdings währt die Freude nicht lange, denn der Schotter holt uns kurz hinter Solcava wieder ein. Wir folgen der Straße Solcava – Podolseva – Sleme immer durch den Staub. Es geht auf über 1200m hoch und die Gegend ist sehr reizvoll. Mit dem richtigen Motorrad durchaus eine Empfehlung.
Wir sind aber froh, das wir den Schotter bei Crna Na Koroskem hinter uns haben. Die letzte Tankstelle liegt lange hinter uns und wir finden in dieser Gegend auch keine die offen hat. Der Sprit wird knapp und wir beschließen die Tour etwas abzukürzen. Noch weiter nach Osten ist uns zu risikoreich, da kommen kaum größere Städte die auf eine offene Tankstelle hoffen lassen und so folgen wir dem Fluß Meza durch eine hübsche kleine Schlucht über Mezica in Richtung Bleiburg (Österreich). Hier wollen wir an der ersten Tankstelle den Staub abspülen aber der Waschplatz ist leider außer Betrieb. Also nur voll tanken und ab über die Autobahn zurück zur Pension. Wir sind vom Schotter etwas geschafft.
Das wir die Autobahn wählen hat noch einen anderen Grund: Der Grill ruft! Wir haben für den Abend nochmals ein Grillessen angesetzt und freuen uns schon auf die Steaks und den leckeren Kartoffelsalat. Gegen die tief stehende Sonne fahren wir also so schnell es Österreicher Autobahnen zulassen und sitzen bald beim Essen. Danach spülen wir noch die Maschinen ein wenig ab, denn man konnte schon fast die Farbe nicht mehr erkennen.
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