29.5.2003 – Von Mingarry über die Road to the Isle nach Mallaig, Übersetzen nach Skye und fahrt nach Broadford
Mehr oder weniger frisch sitzen wir um halb neun beim Frühstück. So langsam gewöhne ich mich an die Auswahl und letzte Hürden bei der Bestellung in englisch werden gemeistert. Es regnet leicht als wir unsere Sachen erneut verstauen. Dieser leichte Nieselregen ist aber nicht weiter störend und so geht es wieder zurück zur Road to the Isle, unserem Tagesziel auf Skye entgegen.
Hier auf Moidart haben wir auch erstmals Kontakt mit den allseits beliebten Schafen. Diese Viecher stehen mit ihren Lämmern am Straßenrand und man weiß nie, ob sie einem im nächsten Moment direkt vor das Motorrad springen. Besonders die Lämmer sind mit äußerster Vorsicht zu genießen, da diese beim erscheinen eines Motorrads schnell die Flucht ergreifen. Das kann zu heiklen Situationen führen.
Wir biegen wieder nach Westen ab und folgen der Straße nach Mallaig. Der Regen hat schon wieder aufgehört und das Fahren auf dieser abwechslungsreichen Strecke macht Spaß. Ständig wechselt sich Single Track mit Ausbau ab, folgt Heide auf dichten Wald. Ein paar Kilometer vor Mallaig ist aber der Traum zu ende. Hier ist der Streckenverlauf geändert worden. Der Weg nach Norden ist nun eine schnurgerade neu gebaute Straße direkt über die Heide. Der verschlungene Küstenweg wird nicht mehr benutzt. Schade. Aber so haben wenigstens die Anwohner in den kleinen Dörfern ihre Ruhe.
Am Hafen in Maillag müssen wir ein wenig warten, da die nächste Fähre bereits ausgebucht ist. Wir nutzen die Zeit für ein wenig Shopping und eine kleine Kaffeepause. Die Fähre nach Skye hat nur eine Bugklappe, so das wir auf dem Schiff wenden müssen als wir einfahren. Verspannt wird diesmal nichts. Das Meer sieht auch ruhig aus, aber als wir zu unserer 20 minütigen Reise aufbrechen ziehen es doch einige von uns vor beim Motorrad zu bleiben. Es schaukelt doch ganz schön und die meisten Bikes werden auf den Seitenständer gestellt.
Skye haben wir dann ohne Vor- und Unfälle erreicht. Die Insel begrüßt uns mit überraschend gutem Wetter und einigermaßen Sicht. Wir machen uns auf den Weg nach Broadford, nicht ohne einige Umwege über kleine Seitenstraßen. Diese Straßen haben es mit Steigungen von bis zu 20% ganz schön in sich. Wir bekommen einen ersten Eindruck von Einsamkeit und Weite. An einer kleinen Bucht am Loch Eishort, machen wir noch einmal Stopp für eine Zigarettenpause und genießen die Aussicht auf die Reste der Ruine von Castle Dungaith, von dem fast nichts mehr zu sehen ist. Danach geht es dann unserem Tagesziel entgegen.
Wir sind diesmal für 3 Tage auf der Corry Lodge bei Mrs. Jane Wilcken-MacDonald of Clanranald zu Gast. Dieses Haus ist ein Traum. So stellt man sich ein englisches Haus vor. Verspielt bis in das letzte Detail und liebevoll dekoriert. Die Zimmer sind ein Traum und wir genießen unsere Duschen und Wannen. Danach sehen wir uns im Haus um und genießen einen Nachmittagstee. Man kommt sich wie in einer zu großen Puppenstube vor. Wohlfühlen und genießen ist angesagt.
Nachtrag: Anfang 2006 wurde die Lodge verkauft und für Besucher geschlossen. Es gibt keine Übernachtungsmöglichkeiten mehr. Sehr bedauerlich.
Den Rest des Tages sehen wir uns bei bestem Wetter und Sonnenschein um, Erkunden die Umgebung und bestaunen die Highland Rinder. Gleich hinter der Rinderkoppel kann man noch einmal ein herrliches Panorama genießen. Wir lernen eine noch eine andere Spezies kennen: schottische Mücken, genannt Midgets. Wir waren vor gewarnt und haben uns mit reichlich Chemie eingedeckt. Diese Biester sind kleiner als Obstfliegen und kaum zu sehen und zu hören, treten aber in Massen auf. Zur Abwehr haben wir Autan Family Milch und Anti-Brumm forte eingesetzt. Beides wirkte gut und so blieben wir weitgehend verschont.
Am Abend erwartet und ein Highlight. Wir bekommen ein echt leckeres Essen serviert das wir im Speisezimmer genießen. So richtig stilvoll. Es gibt eine leckere Meeresfrüchtesuppe, Lamm und abschließend was süßes. Langsam klingt der Abend in einer Hotelbar in der Nähe bei dem einem oder anderen Malt aus und wir freuen uns schon auf den nächsten Tag.
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