Schlussbemerkungen zu einer sehr schönen Reise
3700km Alpen in 9 Tagen ist nicht für jeden geeignet. Diese Tour war schon ganz schön anstrengend aber genial. Wenn man wenig Zeit für einen Urlaub hat, muss man alles ein wenig komprimieren. Wir haben es nicht bereut. Wir haben viel gesehen und auf unendlich vielen Kurven unseren Spaß gehabt. Mein Hinterrad ist fertig und ich brauche dringend einen neuen Reifen. Bis auf einen kleine Nagel an Carstens Honda am ersten Tag und Daniels verspannte Gabel hatten wir keine Probleme mit der Technik … wäre da nicht mein Garmin Quest2 Navigations Gerät gewesen.
Als bekennender Technikfan habe ich mir Anfang des Jahres ein Quest2 als Nachfolger meines Quest1 geholt. Das Quest 1 hat Daniel übernommen und auch auf der Tour dabei gehabt – welch ein Glück. Das Quest2 ist ein völliger Griff ins Klo. Das Gerät ist technischer Sondermüll und unbrauchbar. Garmin hat damit eine absolute Frechheit in Sachen Performance und Stabilität abgeliefert. Die Firmware ist völlig Fehlerhaft (V2.8) und das Gerät stürzt im Routing Modus bei etwas längeren Touren alle paar Minuten ab. Es ist eine Qual das Teil benutzen zu müssen. Nach dieser Reise geht es als defekt zurück zum Händler. Der Prozessor des Geräts ist mit dem neuen komprimierten Kartenmaterial CN8 nt+ völlig überfordert und bei Routen mit mehr als eine Handvoll Punkten friert das Display ständig ein. Vorzugsweise bei Abbiegehinweisen oder Annäherungsalarmen. Ich kann vor dem Gerät nur warnen.
Das Quest ist aufgrund seiner Größe ideal für das Motorrad. Daniel hat mit seinem Quest1 keinerlei Probleme. Ich habe beim Quest2 teilweise 20 Resets in Reihe machen müssen eh ich das Gerät dazu bringen konnte endlich mal die Position anzuzeigen, wo wir gerade fahren. Schade ist es um die gute Touratech Halterung, die ich nun über habe, denn das nächste Gerät ist sicher kein Quest mehr. Mal sehen, was die Zukunft bringt. Ohne Navi möchte ich nicht mehr fahren.
Zurück zur Tour. Wie schon erwähnt, haben wir die An- und Abreise per Autozug erledigt. Den sollte man immer in Erwägung ziehen und einfach mal durchrechnen. Es gibt Rabatt als ADAC Mitglied und Last Minute Angebote, die sich durchaus lohnen. Wir haben sehr früh gebucht, sonst hätten wir wegen dem Treffen am Faaker See keinen Platz mehr bekommen. Der Zug war ausgebucht. Wir haben so Benzin und Reifen für 1200km Autobahn gespart und einen Tag gewonnen, da der Zug nachts fährt.
Thema Slowenien: Sprach und Geldprobleme hat man in Slowenien kaum. Wir kamen mit deutsch und englisch überall durch. Auch das Bezahlen in Euro ist Problemlos. Die Slowenen rechnen schon jetzt in Vorbereitung auf die Währungsumstellung mit beiden Währungen. Alles ganz einfach. Mir hat es gefallen. Die Straßen waren in ordentlichen Zustand, wenn man auch vor Überraschungen nicht sicher ist. Die eine oder andere Schotterpiste kann schon mal in abgelegenen Regionen dabei sein, wie wir erfahren mussten. Aber selbst die sind einigermaßen fahrbar, wenn es auch mächtig staubt.
Die Dolomiten: In der Nebensaison für Biker ein Paradies, wenn das Wetter mitspielt. Urlaubszeit ist vorbei und die Straßen sind nicht überfüllt. Wir hatten freie Pässe, kaum Polizei und viel Spaß. Die Unterkünfte in den Skiorten sind extrem günstig (wir haben 31,- Halbpension gezahlt) und auf Biker eingerichtet. Wir konnten unsere Motorräder in einer Garage unterstellen, es gab Sauna und Wirlpool. Ich fand es sehr gelungen.
Zurück in Deutschland wird man von unserer Verkehrspolitik förmlich erschlagen. Die letzten Tage kaum Schilder und nun Limits ohne Ende, jede Kurve angekündigt, Spaßverderber an allen Ecken und Enden. Es ist schon verblüffend, wie einem die Überregulierung hier auffällt, wenn man ein paar Tage woanders unterwegs ist. Eigenverantwortung scheint in Deutschland ein Fremdwort geworden zu sein, hier muss alles vorgeschrieben sein und wenn man Motorradfahrer ist, ist man per se sowieso ein Raser.
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