Am frühen Morgen beim Frühstück realisieren wir das unsere Reise mit großen Schritten ihrem Ende zustrebt. Aber noch ist es nicht soweit und vor uns liegen 370km, die uns in die Bayrische Rhön nach Münnerstadt bringen werden. So begleichen wir unsere Rechnung im Ritter Hoft und verabschieden uns für dieses Jahr von unseren Gastgebern. Ich werde sicher irgendwann noch mal hier her kommen und das Hotel als Ausgangspunkt für weitere Touren durch den schönen Elsass zu nutzen.
Wir brechen auf und fahren ein letztes mal durch die Nord-Vogesen Richtung Deutschland. Dabei bleiben wir wie immer auf den kleinen Straßen und können so bei traumhaften Wetter noch einmal die schöne Gegend genießen. In Deutschland angekommen nutzen wir die erste Tankstelle um unsere Handys wieder voll funktionsfähig zu machen und voll zu tanken. Endlich kein gefummel mehr mit Tankautomaten. Wir wollen eine längere schöne Strecke durch den Pfälzer Wald fahren, was uns heute auch möglich ist. Es ist mitten in der Woche und die ganzen Fahrverbote am Wochenende für Motorräder in dieser Gegend interessieren uns nicht. Aber zuerst müssen wir über die B10, auf der sich der Verkehr bündelt und die eine große Baustelle ist. Zum Glück verlassen wir diese Straße bei Rinnthal bald und fahren auf der B48 die Berge hoch.
Wir sind wie immer gemütlich unterwegs aber auch uns kann ein schleichendes Wohnmobil nerven, das sich die Steigungen hoch müht. Es dauert bis wir eine sichere Möglichkeit zum überholen finden da das Wohnmobil gar nicht daran denkt uns mal vorbei zu lassen. Im Blindflug zu überholen ist nicht unser Ding. So kommen wir endlich am Johanniskreuz an, wo wir die Gelegenheit nutzen eine kleine Kaffee-Pause zu machen. Überrascht stellen wir fest, das es fast schon Mittag ist und wir von unserer Strecke bislang kaum was geschafft haben. Wir beeilen uns wieder auf die Räder zu kommen und nehmen die Kurven Richtung Neustadt an der Weinstraße in Angriff. Das macht noch mal richtig Spaß. Wir machen einen letzten Abstecher hoch zum Kalmit um dann runter in die Ebene zu fahren. Die Hügel hören wie abgeschnitten auf und wir fahren durch die Wein-Dörfer Richtung Speyer, wo wir den Rhein überqueren.
Wir merken schnell das wir wieder in der Zivilisation sind, denn der Verkehr wird zusehend heftiger. Vorbei an Hockenheim und Sandhausen lassen wir Heidelberg links liegen und folgen ab jetzt dem Verlauf des Neckar bis Eberbach. Eigentlich eine schöne und gut ausgebaute Strecke aber einfach zu viele Autos für unseren Geschmack. Aber jetzt geht es durch den schönen Odenwald und wir können wieder entspannen. Über Kirchzell erreichen wir bei Miltenberg am Main. Wir nehmen heute aber jeden großen Fluß in Deutschland mit. Der Main wird mit seinen Schwüngen bis Gemünden unser Begleiter bleiben auch wenn wir den einen oder anderen Bogen abkürzen. Links und Rechts gibt es viel zu sehen aber irgendwie vergessen wir anzuhalten und mal ein paar Bilder zu machen. So haben wir einen Grund irgendwann noch mal in diese Gegend zu fahren und das versäumte nach zu holen. Hier muss ich noch mal hin.
So langsam kommt unser Ziel Münnerstadt näher. Wir müssen aber erst noch an Hammelburg vorbei. Gleich dahinter hat man einen guten Blick auf die Intelsat Erdfunkstation Fuchsstadt, die links an uns vorbei zieht. Jetzt müssen wir uns nur noch durch Bad Kissingen quälen und nehmen dann die letzten schönen Kurven zu unserem Tagesziel in Angriff. Münnerstadt ist ein kleines altes Städchen am Rand der Bayrischen Rhön in Unterfranken. Hier haben wir im Hotel Tilman gebucht. Der Chef pflegt draußen die Anlage und schickt uns auch gleich in die geräumige Garage um unsere Bikes unterzustellen. Das ist ein Tourenfahrer-Hotel und man fühlt sich gleich willkommen. Wir kriegen unsere Zimmerschlüssel und den Hinweis, das die Küche heute kalt bleibt. Aber kein Problem, wir kriegen den Deutschen Keller gleich um die Ecke als Empfehlung. So richten wir uns ein und als wir die Straße von uns geduscht haben spazieren wir ums Eck um uns im Garten des Restaurants einen Platz zu sichern. Noch ist es angenehm warm in der Sonne und wir genießen die Fränkische Küche. Die wissen echt wie man lebt. Der kleine Spaziergang zurück ins Hotel kommt da genau richtig und es dauert nicht lange bis wir tot-müde in die Betten fallen.
Die Reiseroute gibt es auf Seite 2, Bilder vom Tag auf Seite 3