5.Tag – nach Osten in Richtung Ukraine

22.06.2005 – Ukrainische Grenze, Warhol Museeum

Wir sind wieder voll im geplanten Programm. Wie schon die Tag zuvor gibt es ein leckeres Frühstück mit den hier typischen Hörnchen. Die Betreiber der Villa geben sich alle Mühe. So gestärkt kann es los gehen. Heute hat es sich ein wenig zugezogen und es nieselt manchmal, aber die Bedingungen zum Fahren sind nicht schlecht. Wir fahren runter nach Poprad, wo wir erst einmal tanken. Für heute stehen wieder knapp 300km auf dem Programm. Es geht über Presov und Humenné bis nach Medzilaborce in den Nordosten der Slowakei. Nach einiger Zeit sind die Ortsschilder zweisprachig. Die kyrillischen Buchstaben lassen uns bewusst werden, das die Ukraine nicht mehr weit ist. Ich hätte früher nie im leben daran gedacht jemals so weit nach Osten zu fahren. Die Öffnung des eisernen Vorhangs hat uns neue Motorrad Gebiete erschlossen, die erkundet werden wollen.

Ich weiß nicht, ob irgend jemanden der Ortsname Medzilaborce etwas sagt. Im Nachbardorf Mikova wurde 1928 Andrew Warhola (Andrej Varchola) geboren, der uns besser unter den Namen Andy Warhol bekannt ist. Er spendete kurz vor seinem Tod dieser Stadt am Ende der Welt ein Museum, das einige seiner Werke im Original enthält. Fans des 1987 verstorbenen Pop-Art Künstlers kommen hier voll ihre Kosten. Ein Besuch der Ausstellung, wenn man schon mal in der Gegend ist, sollte auf jedem Programm stehen.

Nach der Mittagspause in einem bei dem Museum gelegenen Gasthof fahren wir weiter durch die nordöstliche Ecke der Slowakei. Dieses Gebiet ist vom Russisch-Orthodoxen Glauben geprägt. Viele kleine Holzkirchen in der Gegend laden zu einer Besichtigung ein. Die Dörfer durch die wir kommen sind alle irgendwie in der Zeit stehen geblieben. Eine Motorradkolonne wie unsere ist da schon mal ein Grund von seinem Tagewerk auf zusehen und freundlich zu winken. Kinder eilen zur Straße, wenn sie uns hören. Es ist irgendwie seltsam durch diese Gegend zu fahren. Hier laufen die Uhren noch anders. Von westlicher Hektik keine Spur.

Von nun an aber nähern wir uns einer nicht so rühmlichen, gar nicht langen vergangenen, Epoche. Die Überbleibsel des zweiten Weltkrieges holen uns am Dukla Pass ein. Dieser Pass an der polnischen Grenze war heiß umkämpft. 1944 kam es hier zu einer großen Schlacht zwischen den Deutschen auf der einen und sowjetrussischen-tschechoslowakischen Truppen auf der anderen Seite. Am Wegessrand aufgestellte Panzer, Flugzeuge, Luftabwehr und ein Denkmal erinnern noch heute an diesen Teil der Geschichte.

Das Wetter ist nach wie vor etwas trübe. Die Stimmung passt aber so besser zu dem Ort. Wir fahren weiter an der polnischen Grenze nach Westen. Kurz vor Bardejov steht ein weiteres Denkmal zum 2. Weltkrieg. Hier sind 2 Panzer aufgebaut. Der deutsche Panzer wird von einem russischem Überrollt. Wir benutzen das einfach mal als Kulisse für ein Gruppenfoto. Leider steht die nun doch leicht durch guckende Sonne schlecht und trotz etlicher Aufnahmen ist kein wirklich tolles Foto dabei raus kommen. Das nächstes mal einfach von der anderen Seite fotografieren. Das dürfte mit dem Licht besser passen. Nicht weit von diesem Denkmal in Bardejov/Batfeld wollen wir dann noch einen Kaffee trinken. Die Altstadt ist komplett saniert und wirklich hübsch.

Durch kleine Gassen erreicht man einen riesigen Platz auf dem eine Kirche steht, umgeben von alten Stadthäusern. auf dem Platz selber befinden sich kleine Gastronomie Stände. Wir stellen unsere Motorräder in Reih und Glied am Rande des Platz auf um was zu trinken und ein paar Bilder zu machen. Es dauert aber keine 5 Minuten und die Polizei taucht auf. Offenbar stehen wir in einer Parkverbotszone. Mariam und ein slowakischer Freund stehen bei den Motorräder um aufzupassen, wir beobachten das Schauspiel aus der Ferne. Niemand von uns lässt sich an den Motorrädern blicken. Warten wir einfach ab, was passiert. Nach gut 15 Minuten Diskussion werden die Kennzeichen der slowakischen Zulassungen notiert, bei uns sieht man ein, das nichts zu holen ist. Die Geschichte ist im Sande verlaufen. Unsere Guides haben uns von warmen Mineralquellen erzählt, die rund um die Tatra aus dem Boden sprudeln. Gesehen haben wir noch keine, also suchen wir nun gezielt eine auf. Am Rande eines Dorfes finden wir eine solche Quelle. Diese werden durch kleine Mauern zu Schwimmbecken gestaut und sind für Jedermann frei zugänglich. Ein Bad in diesem Wasser soll durchaus gesundheitsfördernd sein. Das Wasser ist angenehm warm, aber uns fehlt nach der langen Strecke leider die Zeit um eine Runde im Wasser zu drehen. Wir haben für das Abendessen reserviert und müssen noch ein Stück fahren.

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6.Tag – Starý Smokovec nach Banskà Stiavnica

23.06.2005 – von Starý Smokovec nach Banskà Stiavnica/Schemnitz

Zum letzten mal auf dieser Reise versammeln wir uns zum Frühstück in der Villa Dr. Szontagh. Wir werden heute die hohe Tatra verlassen und so packen wir nach dem Frühstück unsere Sachen und verstauen alles auf den Motorrädern. Unser Weg wird uns heute in den Süden der Slowakei führen wo wir am frühen Nachmittag in Banska Bystrica einen Zwischenstopp machen werden und am Abend in Banska Stiavnica Quartier beziehen werden.

Deniz führt uns über kleine, verschlungene Wege durch die Niedere Tatra (Nizke Tatry). Von Verkehr keine Spur. Zwischen den bewaldeten Hügeln und Wiesen schlängelt sich der Weg am Rande des Sloenský Raj (Slowakisches Paradies), ein Nationalpark mit Karst-Erscheinungen, Höhlen und Schluchten. Mitten im Wald auf einem kleinen Pass stehen wir an einem Denkmal, das an einen hier 2002 abgestürzten Mig 29 Piloten erinnert. Wir legen einen Treffpunkt fest und einigen und für die nächsten Kilometer auf freies fahren. So kann jeder wie er will auf der kurvigen Bergstrecke seinen Spaß haben.

Wir folgen der Landstraße 66. Die Zeit vergeht wie im Flug und so merken wir kaum das wir schon wieder eine kleine Mittagspause einlegen. Unsere Guides kennen hier einen Motorstopp, wo wir auch diesmal einen delikaten Imbiss bekommen. Die Gegend, in der wir uns befinden, wird das Slowakische Erzgebirge genannt. Die Region lebte vom Abbau von Silber und Kupfer, was der 1255 gegründeten Stadt Banska Bystrica zu Reichtum verhalf. Und genau dort hin fahren wir als nächstes.

Wir haben für Banska Bystrica ein wenig mehr Zeit eingeplant. Als erstes besuchen wir die SNP Gedenkstätte. SNP steht für Slovenské národné povstanie was übersetzt Slowakischer Nationalaufstand heißt. Diese Stätte soll an den Aufstand 1944 und dem Kampf der Partisanen gegen die Deutschen erinnern. Das Gebäude wurde 1969 errichtet und die sehenswerte Ausstellung im Inneren erst kürzlich erneuert. Mit moderner Multimediatechnik in vielen Sprachen kann man sich über die Geschehnisse der Vergangenheit informieren lassen. Wir haben das Glück eine deutschsprachige Führung durch das Museum zu bekommen. Wer mal hier ist, sollte sich hier Zeit nehmen. Es lohnt sich.

Die Ausstellung und das Waffenarsenal im Park erzeugen eine etwas bedrückende Stimmung. Da kommt es mir gerade recht, das in der Stadt 750 Jahres Feiern sind. Ich hatte das Glück zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein, denn auf dem großen Platz in der Altstadt ziehen gerade alle möglichen Folklore Truppen zu einem gemeinsamen Gruppenbild auf. Sie geben hier abends auf der Bühne ihr bestes und posieren jetzt für die Presse. Keine 5 Minuten später ist der Platz wieder leer aber der Speicher meine Digital Kamera ist voll.

Holzkirche in HronsekIrgendwann müssen wir dann doch weiter. Ehe wir unser Hotel in Banska Stiavnica aufsuchen machen wir noch einen Abstecher zu einer sehenswerten Kirche ein paar Kilometer weiter südlich. Noch eine? Ja, den diese ist etwas besonderes. Es handelt sich um die protestantische Holzkirche in Hronsek. Diese wurde 1726 unter vielen Auflagen der Machthaber komplett aus Holz ohne Metall errichtet. Der Glockenturm musste separat stehen und die Bauzeit war auf 2 Jahre begrenzt. So haben Christen aus einem weiten Einzugsgebiet gemeinsam Hand angelegt und diesen Bau geschaffen. Mariam übersetzt uns die Erzählungen der Führung. Die Akustik in diesem Holzbau ist ganz außergewöhnlich. Sie ist die letzte verbliebene Kirche dieser Art, die anderen sind abgebrannt.

Die Sonne sinkt tiefer, aber wir haben noch ein paar Kilometer über Zvolen durch die Schemnitzer Berge zu unserem Ziel zu fahren. In dieser Gegend wurden die Türken durch Befestigungsanlagen an ihr Vordringen nach Norden gehindert. Überbleibsel davon sind noch heute zu sehen und zu hören. So wird das Stundensignal in Banska Stiavnica nicht mit einer Glocke gegeben, sondern mit einer Trompeten Melodie. Wir beziehen unser Quartier im Hotel Grand-Matej. Die Renovierung kann nicht die Herkunft dieses 60’er Jahres Sozialismus-Bau verbergen. So hat man eine lustige Mischung zwischen Moderne und Vergangenheit. Beim Duschen wunder ich mich über den Sand, der auf einmal auf dem Boden schwimmt. Der intensive Bergbau in dieser Gegend fordert ihren Tribut an die Wasserleitungen.

unser Hotel in Banska Stiavnica (SK)Auf meiner Normandie Reise erzählt mir Hans, der hier in Banska Stiavnica auch schon mal war, das sein Harley auf dem Parkplatz auf einmal ein Stück im Boden verschwunden ist. Ein Stollen unter der Stadt muss wohl nachgeben haben. Zum Glück haben sie sie mit vereinten Kräften wieder raus holen können. Das bleibt uns erspart und wir genießen bei einem guten Wein und sehr gutem Essen den Abend vor dem Hotel.

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7.Tag – Banskà Stiavnica

24.06.2005 – Bergwerksbesuch, Rundfahrt bei Banskà Stiavnica/Schemnitz

Wie schon erwähnt befinden wir uns in einer Region mit intensiven Bergbau. Gold, Silber und Kupfer wurden hier Jahrhunderte lang abgebaut. Was liegt also näher als ein Besuch in einem solchen Bergwerk? Wir lassen die Motorräder stehen und fahren mit einem Sammeltaxi in das naheliegende Bergwerksmuseum von Banskà Stiavnica. Diese Museum gliedert sich in 2 Teile. Es gibt den oberirdischen Teil mit einem Geologie Garten und einer Ausstellung von Abbaumethoden aus allen Jahrhunderten. Auch hier hatten deutsche Ingenieure wieder ihre Finger im Spiel.

Bergwerksbesuch bei Banska StiavnicaKurze Zeit später steigen wir, ausgerüstet mit Grubenlampe, Helm und Umhang, hinab zum Eingang des Bartholomäus Stollen. Vor dem Eingang beschleichen mich dann doch kurz ein paar Bedenken denn das Bergwerk ist seit Ende der 80er Jahren stillgelegt und wie es mit der Sicherheit wohl heute aussieht? Nun gut, wie man sieht, haben wir es unbeschadet überlebt.

Wir steigen in den Stollen ein. Mariam bemüht sich wieder als Dolmetscher und übersetzt uns die slowakische Führung. Der Stollen ist gut hergerichtet und man erklärt uns die Abbaumethoden von gestern und heute. Unser Führer passt auf, dass niemand verloren geht. Seiner Aussage nach ziehen sich die Systeme hunderte von Kilometern unter den Bergen hin. Hier wurde alles ausgehöhlt auf der Suche nach dem Edelmetall.

Im Stollen ist es kühl und feucht und als wir wieder nach oben kommen trifft und die Wärme des Tages doppelt so hart. Wir wandern die kurze Strecke zurück in die Stadt die im 12. Jahrhundert von deutschen Bergleuten gegründet wurde. Sie ist Sitz der ersten Montanhochschule der Welt. Die Altstadt steht auch hier inzwischen unter Denkmalschutz und ist durchaus sehenswert. Ich nehme mir etwas Zeit und sehe mich ein wenig um eh wir uns für eine kurze Mittagsruhe zurückziehen. Wer will, kann sich in der Stadt das alte Schloss aus dem 13. Jahrhundert ansehen, das im 16. Jahrhundert zu einer Festung gegen die Türken ausgebaut wurde. Die Stadt hat noch einiges anderes zu bieten, das ich hier nicht alles aufzählen kann. Ein Besuch über 2 Tage ist durchaus empfehlenswert.

Am Nachmittag unternehmen ein paar von uns weitere Entdeckungstouren in die Stadt, ich fahre lieber mit Deniz, Jörg und Wilfried ein wenig die Gegend erkunden. Deniz zeigt und klare Seen in der Nähe, die als Reservoir für den Bergbau angelegt wurden. Mit dem Wasser wurden die Maschinen angetrieben. Heute sind sie beliebter Ausflugsort und wir testen einen der Seen bei einem kurzen Bad. Weiter nach Süden läuft das Land in die ungarische Ebene aus, die Grenze ist nicht mehr so weit entfernt. Unsere kleine Runde ist bald zu Ende und wir treffen die Anderen vor unserem Hotel wie sie bereits die Küche testen. Zuhause werden wir dann Bilder austauschen, die wir diesen Tag gemacht haben. Heute haben wir zwar keine Kilometer abgerissen, sind aber trotzdem etwas fertig. Wir werden uns mit einem guten Abendessen verwöhnen und besuchen anschließend noch ein kleines Jazz Café in der Nähe.

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8.Tag – Banskà Stiavnica nach Telc

25.06.2005 – von Banskà Stiavnica nach Telc (Tschechien)

Unsere Reise nähert sich leider dem Ende. Wir fahren wieder Richtung Westen und verlassen die Slowakei. Unser Ziel für heute ist Telc mit ihrem zum Weltkulturerbe zählenden Stadtkern. Aber noch liegen gut 300km Strecke vor uns die uns über Partizánske und Banovce in Richtung Váh führt. Noch ist das Wetter klasse aber irgendwie wird es schwüler und die Sonne verschwindet ab und zu hinter Schleiern. Wir fahren wieder wenig befahrene Nebenstraßen und eigentlich gibt es nicht besonders, bis wir zu der tschechischen/slowakischen Grenze kommen. Bislang wurden wir immer durch gewunken, aber hier steht auf einmal eine Hundestaffel, Einsatzwagen und die Grenzer nehmen es ganz genau. Jeder wird gefragt „wohin“, „woher“ und was wir wollen. Das haben unsere Guides noch nicht erlebt. Aufklärung wird es am Abend in Telc geben und die Sache wird mich morgen noch weiter beschäftigen.

Etwas irritiert fahren wir weiter. Der Verkehr nimmt zu und bald haben wir wieder Brün erreicht. Leider müssen wir auch mal ein Stück Autobahn nehmen, die für Motorräder Vignetten Frei ist. Sobald wir können geht es wieder auf die Landstraße an der Jihlava entlang über Trebic nach Telc. Die Schwüle nimmt deutlich zu und die Wolkenformationen lassen nichts gutes ahnen. Die Strecke zieht sich etwas, ist aber auch hier dank guter Straßen einfach zu fahren. Gegen 16Uhr erreichen wir dann Telc. Deniz führt uns über kleine Gassen direkt in den Stadtkern, der eigentlich für den Verkehr gesperrt ist. Im Hinterhof des Hotels Cerny Orel können wir unsere Motorräder in der Garage unterstellen. Nach einer kurzer Dusche bleibt noch Zeit bei Sonne ein paar Bilder von der wirklich sehenswerten Altstadt zu machen. Leider sind die Geschäfte in den Arkaden inzwischen von Ramsch-Läden belegt, aber darüber kann man hinweg sehen. Noch hält sich das Wetter.

Zwei Motorräder auf dem Platz erregen unsere Aufmerksamkeit. BMWs mit vielen Aufklebern und argen Gebrauchsspuren. Kurze Zeit später finden sich auch die Besitzer ein. ein Ehepaar, das einen Weltrekordversuch in der längsten ununterbrochenen Motorradreise unternimmt. Sie machen ein paar Tage Station hier in Tschechien. Wir plaudern ein wenig auf englisch über ihre und unsere Reise und machen ein paar Fotos. Inzwischen ist die Sonne verschwunden und Gewitterwolken türmen sich auf. Von den beiden erfahren wir auch, was das heute an der Grenze für einen Hintergrund hatte: in Prag ist heute das Europatreffen der Hells Angles. Das erklärt so einiges. Noch denke ich mir nichts weiter dabei und sehe lieber zu, das ich trockenen Fußes ins Hotel komme, denn der Himmel öffnet seine Schleusen.

Über die Arkaden am Platz erreichen wir einigermaßen trocken unser Restaurant für heute Abend. Es gab beim reservieren wohl ein Missverständnis und so wird es ein wenig eng, aber das tut einem gelungenen Abend kein Abbruch. Morgen ist alles zu ende und so reden wir über die vergangenen Tage und genießen noch einmal das tschechische Bier vom Fass.

Zurück im Hotel bleibt uns nur noch die gefahrene Strecke in die Karten einzuzeichnen (für die, die kein GPS haben) und noch einmal Adressen und Kontakte auszutauschen. Wir wollen schließlich noch die Bilder sammeln und uns schreiben können. So geht auch dieser Tag schneller zu ende als man sich wünscht und wir ziehen uns in die Betten zurück.

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9. Tag – Telc nach Berlin

kleine Hindernisse auf dem Weg nach Berlin

Die Rückfahrt nach Berlin gehört ja eigentlich nicht zur Tour, aber trotzdem will ich hier noch ein Kapitel dafür einfügen. Das Wetter hat sich seit dem gestrigen Abend nicht gebessert. In Telc verabschiede ich mich von allen, da ich von hier aus über Prag nach Berlin fahren werde. Der Rest der Truppe fährt weiter nach Westen.

Mariam begleitet mich noch bis zur Autobahn. Er muss heute den ganzen Weg bis Poprad zurück fahren. Kaum bin ich auf der Autobahn, fängt es an aus Kübeln zu schütten. Ich kann kaum das Display des GPS erkennen. Das geht bis hinter Prag so weiter. Ich lege noch einen Stopp ein um meine letzten Kronen in Sprit und Kaffee zu investieren. Es ist empfindlich kalt und der Kaffee kommt genau richtig. In unregelmäßigen Abständen fahren kleine Gruppen Organisierter Harley-Fahrer an mir vorbei. Unschwer zu überhören und übersehen. Sie sind, genau wie ich, in Richtung Zinnwald unterwegs. Noch denke ich mir nichts weiter dabei.

Zinnwald liegt in den Wolken. Es sind nur 8° und ein kühler Wind weht. ‚Macht nichts‘ denke ich mir, bin ja bald über die Berge. Tja, wäre da nicht der Grenzübergang. Hier herrscht Alarmstufe 1 und alle Motorradfahrer werden raus gewunken und eine Sonderbehandlung unterzogen. Das volle Programm. Vor mir ist gerade eine Truppe mit ihren Harleys angekommen. Papiere, Fahrgestellnummern etc. Ich steh und warte. Zuerst kommen die tschechischen Grenzer. Helm runter, Sonnenbrille runter, Papiere. Wieder warten. Dann das selbe Spielchen noch einmal bei unseren Grenzern. Die Krönung war dann die Frage „gehören sie zu denen da?“ und deutet auf die vor mir stehenden Harley Fahrer mit ihren Club-Outfit. Sehe ich auf meinem Japan Tourer in Goretex Klamotten etwa so aus? Eine halbe Stunde später geht es dann endlich in Richtung Dresden, vorbei an etlichen Tempokontrollen.

Der Rest der Strecke nach Berlin ist dann bald geschafft. Kaum raus aus den Bergen wird schlagartig warm und die Sonne scheint. Keine Spur von Regen. Die Reise ist beendet und ich mache mich über die Bilder her.

Danke an Alle, es hat mir viel Spaß gemacht mit euch diese Tour zu fahren.

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