Schlussbemerkungen zu einer sehr schönen Reise
Wenn man eine weite Strecke alleine unterwegs ist, kann man über die zurückliegenden Tage nachdenken. Irgendwie fehlt mir das Geknatter von Toms Shadow und der vertraute Anblick von Hans, bolzengerade auf seiner Harley sitzend. Normandie gerne mal wieder, aber lieber außerhalb der Saison. Den militärhistorischen Teil habe ich nun verinnerlicht, jetzt darf es bitte etwas mehr Kultur sein, hat die Normandie doch zumindest was die gotischen Kathedralen und die mittelalterlichen Klöster angeht einiges zu bieten. Den Hafen von Honfleur würde ich gern mal im Morgenlicht fotografieren und den Teppich von Bayeux würde ich mir auch gern mal ansehen.
Schlagartig erwache ich aus meinen Gedanken, als sich meine Tankanzeige meldet und ich bei Kaiserslautern eine Tankstelle ansteure. Vorhin war ich noch mit vollem Tank in Luxemburg, da lohnte der Stopp noch nicht und was jetzt? Ein Liter Normalbenzin 1,444 €? Als ich hier vor einer Woche lang kam lag der Preis irgendwo bei 1,159 €. Das passiert, wenn man eine Woche lang keine Nachrichten mitbekommt und so nicht merkt, dass die Ölkonzernen einen Wirbelsturm als Anlass für massive Preiswucher benutzen.
Aus der geplanten zügigen Rückreise wurde nun eine gemütliche Bummelfahrt die gegen 20:00 wieder in Berlin endete. Und was läuft im TV? Der Soldat James Ryen. Ein paar Tage zuvor haben wir noch an den fiktiven Filmgrab auf dem US Soldatenfriedhof gestanden. Seltsames Gefühl.
Wer sich ein wenig für die Geschichte des 1. und 2. Weltkriegs interessiert kommt bei dieser Tour voll auf seine Kosten. Man kann hier Wochen mit der Besichtigung verbringen.
Stichwort Kosten: Frankreich ist recht teuer aus deutscher Sicht. Ich habe für diese Tour in 8 Tagen rund 1.000,– Euro für Unterkunft, Essen, Eintritt, Maut und Benzin ausgegeben. Keine Mitbringsel (Calvados etc) und keine unnützen Geldausgaben gemacht. Für die Maut gingen insgesamt ca. 30,– drauf.
An den geschichtsträchtigen Orten in der Normandie fühlte ich mich als Tourist willkommen aber als Deutscher nicht immer. Das mag Einbildung meinerseits sein und die Franzosen haben sicher auch allen Grund dazu, aber das ist lange her. Am Mahnmal von Verdun steht die Bronzetafel mit der Aussöhnung von Frankreich und Deutschland und so halte ich es auch.
Zwischenfälle hatten wir auf dieser Reise keine, sieht man mal von einen abvibrierten Starterkabel an Rudis Harley ab. Bei unserer gemütlichen Fahrweise gab es keine besonderen Vorkommnisse. Das Kabel war dann auch bald auf einer freundlichen Tankstelle repariert.
Dies war meine 2. Frankreich Reise. Die Region Calvados/Normandie hat mir dabei sehr viel besser gefallen als die Ufer der Loire in Zentral Frankreich. Hier in der Normandie sind die Straßen und die Landschaft einfach abwechslungsreicher. Ein kleiner Nachteil für mich als Berliner sind die endlosen Anreisewege. Von Berlin bis zu unserem Stützpunkthotel in Arromanches sind es auf direktem Weg 1.250km und mit dem Umweg über Sinsheim 1.500km. Das ist ein ordentliches Stück Strecke.
Mein Dank gilt allen Mitreisenden und insbesondere Bernd, der diese Tour großartig vorbereitet hat. Ich hoffe, ich sehe euch alle bald mal wieder.
Seite 2 enthält die komplette Reiseroute
Ein toller Bericht,wir Urlauben grade in der Normandie und können viele der Eindrücke bestätigen.Oft haben wir über die treffenden Darstellungen herzhaft gelacht,vielen Dank,weiter so!
Danke. Ich hoffe ihr wurdet von Wetterkapriolen verschont und hattet eine schöne Tour.