Norwegen – Tag 9

Tag 9: von Namsos Camping nach Tråsåvika Camping, 269km

Heute ist Montag. In einer Woche müssen wir wieder arbeiten. Aber jetzt sitzen wir in Norwegen vor der Hütte in der Sonne, ein Kaffee  in der Hand und genießen einfach nur. Die Schuhe sind auch wieder trocken und das Wetter hält sich. Wir wollen heute über die Route 17 und später 715 gefolgt von 710 fahren, die uns in die Nähe von Trondheim bringen soll. Aber zuerst haben wir ein ganz triviales Problem zu lösen. Das geht schnell – dachten wir.

Carlos Kronen gehen zur neige und er möchte Euros in NOK wechseln. Nun gut, Namsos ist eine größere Stadt mit einigen Banken und so machen wir uns auf den Weg. Die erste macht keine Bargeld Sachen, schickt uns zur nächsten. Die will nicht wechseln, schickt uns zu nächsten. Die will aber auch keine Euros haben und schickt uns zur Post. Nach dem wir die gefunden haben müssen wir auch hier feststellen: Kein Geldwechsel. Ohne Kreditkarte bist du in Norwegen einfach nichts. Die Norweger bezahlen einfach alles damit und Euro will man hier nicht. Wir werden das Problem über meine Karten lösen und endlich können wir uns wieder auf den Weg machen.

Kurz vor Namdalseid verabschieden wir uns von der Route 17, die uns bis hier her viel Spaß gemacht hat. Wir biegen auf eine Straße mit 3 Zahlen ab. Hätte ich bei der Planung gewusst, was das bedeuten kann, hätte ich die Route anders gelegt. Aber man lernt jeden Tag was neues und wir müssen nun da durch. Bereits nach wenigen Metern wird der Asphalt durch festen Schotter abgelöst. Entgegenkommende Autos und LKWs beweisen uns aber, das es eine normale Landstraße ist. Für Fahrzeuge mit 4 Rädern auch kein Problem aber wir eiern ganz schön über die Piste, immer darauf bedacht in der Fahrspur zu bleiben und nicht auf den losen Schotter zwischen den Spuren zu kommen. Die Schilder ‚Achtung Kurven‘ sind sonst ja immer eine Helle Freude für Biker aber hier freuen sich nur Enduro Fahrer über so was.

Das geht noch viele Kilometer so weiter. Langsam mache ich mit Gedanken über die Reifen, ob sie die scharfen Steine überstehen. Ein Plattfuß fehlt uns noch in der Sammlung von Problemen. Zum Glück bleiben wir aber davon verschont und langsam gewöhnt man sich an den Untergrund. Voll beladene Straßenmaschinen sind hier fehl am Platz. Es geht langsam höher hinauf und plötzlich stehen wir mal wieder vor einer Baustelle. Teert man die Straße? Nein, wir erleben wie eine Schotterstraße instand gesetzt wird. Eine Riesenfräse fährt über die Piste, reißt sie auf, hinterher kommen Walzen und Planieren. Unser Problem: Die Walze war noch nicht da und wir müssen ein paar hundert Meter durch durch den frisch aufgerissenen Boden. Währen die Spuren der Räder von der Fräse nicht gewesen würden wir da wohl noch immer stehen…

Seit einiger Zeit beobachten wir eine Dunkle Wolke vor uns. Die entpuppt sich als Gewitterzelle und am höchsten Punkt der Piste begrüßt sie uns mit einem kleinen Regenguss. Wir machen uns aber nichts daraus und sehen zu das wir weg kommen. Kurz darauf lassen wir das Wetter hinter uns – dachten wir. Dummerweise führt uns die Route 715 von der Küste genau um den Berg herum und so kriegen wir den Regen von der anderen Seite gleich nochmal. Dumm gelaufen. Allerdings ist es nicht so viel das wir die Regenkombis überziehen müssten. Diese Dusche halten die MotoFast Sachen ab.

Wir verlassen die 715 und biegen auf die 710 ab, die uns zu unseren einzigen Fähre an diesem Tag in Brekstad bringt. Sie wird uns über den Trondheimfjord bringen. Dummerweise sehen wir die Fähre noch ablegen und so müssen wir eine Stunde warten. Es zieht sich zu und die Musik aus dem Helm, den wir wieder zur BlueBike Stereo Anlage umfunktioniert haben, wird vom Lärm der startenden Jets des nahen Militärflughafens oft übertönt. Als die Fähre endlich kommt treffen wir noch einen Norweger, der auch mit einer Roten BMW R850r unterwegs ist. Nur sieht seine fast Fabrikneu aus. Da putzt einer wohl sehr viel.  Wir fahren gemeinsam am Fjord entlang ud verabschieden uns in Orkanger von ihm.

Unser Ziel liegt nur wenige Kilometer entfernt am Orksdalfjord bei Sildværet. Aber Achtung, nicht die Ausfahrt verpassen. Das ist ein wenig Trickreich. Man fährt ein kurzes Stück E39 und muss dann zu parallel verlaufenden 800 abbiegen, sonst geht es erst mal durch einen Tunnel. Dank der rechtzeitigen Ansage des Navis kriegen wir die Ausfahrt. Ich bin sicher, ohne wären wir daran vorbei gefahren. Auf dem Platz erwartet man uns schon und beschreibt uns den weg zur Hütte. Trotzdem finden wir sie nicht sofort, weil wir das nicht erwartet haben. Ein Neubau, wenige Tage alt und absolut vom feinsten. Darf ich hier einziehen und bleiben?

Wer mit dem Auto hier her kommt sollte vorher in Orkanger einkaufen. Auf der 800 ist eine Mautstation und es wäre blöd da dann dreimal durchzufahren weil man was vergessen hat. Der Platz eignet sich gut als Stützpunkt für Ausflüge nach Trondheim und die Umgebung hat einiges zu bieten.

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