21.6.2004 – Schlösser an der Loire
Auch im Goldenen Löwen ist das Frühstück nicht besser. Franzosen können das einfach nicht. Draußen scheint die Sonne aber es bläst ein sehr ordentlicher Westwind. Da wir heute aber nicht so viel fahren, die Tagesleistung liegt bei nur 140km, stört das nicht weiter. Wir werden heute die ersten Schlösser in der Umgebung abklappern und einige davon besichtigen.
Man stolpert in dieser Gegend fast überall über irgendwelche Schlösser und so kommt es, das wir kaum die Motoren warm gefahren haben als wir in Chenonceaux das Schloss Chenonceau (ohne X) erreichen. Dieses Schloss ist eines der schönsten hier. Es gehörte ursprünglich einem Privatier der es seiner Frau vermachte. König Heinrich der Zweite „übereignete“ es der Krone und schenkte es seiner Mätresse Diane de Poitiers. Das hat allerdings seiner Frau Katharina deMedici gar nicht gefallen. Eines Tages wurde Heinrich bei einem Ritterturnier schwer verletzt und verschied. Kurz darauf hat Katharina das Schloss geräumt und ihre Nebenbuhlerin auf die Burg von Chaumont verbannt.
Frau Medici ließ Chenonceau ausbauen und in dieser Form ist es bis heute erhalten geblieben. Das Schloss ist über den Fluss Le Cher gebaut und von einer großen Parkanlage umgeben. Der Geschichte nach wurden auf dem Schloss wilde Feste gefeiert die dazu dienten angelockte adlige Männer auszuhorchen oder zu vergiften, je nach Bedarf.
Wir besichtigen das Schloss und den Park. Wir sind früh dran und entgehen so dem großen Touristenrummel. Als wir den Ort verlassen erreichen die ersten Busse mit größtenteils asiatischen Touristen auf Europatour den Parkplatz. Alle folgen dem roten Regenschirm.
Unser nächstes Ziel ist Chambord aber zuerst kehren wir auf dem Weg dort hin in Cour Cheverny in ein Café ein. Wir haben Zeit, uns hetzt niemand. So gestärkt nehmen wir das Chateau Chambord in Angriff. Schon weit vor dem Schloss warten riesige Parkplätze auf einem so das man ahnt was hier abgeht. Das Schloss selber ist nicht zu sehen. Man muss erst mal Eintritt bezahlen um die Sichtbehinderung zu überwinden. Normalerweise. Unser Guide kennt einen Schleichweg, der uns von hinten an das Chateau führt. Hier können wir die Bikes in Pose stellen und fast ungestört ein paar Bilder knipsen.
Chambord ist ein absolut irrer Kasten. Auf dem Dach sprießen etliche Türmchen. Es wurde von Francois dem Ersten nach Plänen daVincis erbaut. Eh wir zu viel Aufmerksamkeit auf uns ziehen treten wir den Rückweg an. Durch den Park verlassen wir diese Touristenfalle in Richtung Loire. Dort am Fluss, gegenüber der Stadt Menars machen wir noch ein Foto von Madame Pompadours Sitz und fahren anschließend zurück nach Amboise.
Aber damit ist der Tag noch lange nicht abgeschlossen. Kaum haben wir die Bikes in der Garage verstaut geht es unter die Dusche und in Bequeme Kleidung. Kurz darauf sind wir zu Fuß auf dem Weg zum Herrensitz „Clos Lucé“, wo Leonardo daVinci seine letzten Lebensjahre verbrachte. Das Haus und der angrenzende Park sind den Erfindungen Leonardos gewidmet. Im Haus gibt es meist Modelle und kleine Erfindungen zu sehen, die ausführlich beschrieben sind. Draußen im Park findet man dann Nachbauten größerer Anlagen wie z.B. einer Wasserschöpfanlage.
Der Besuch ist sehr lohnenswert und interessant. Wir kehren rechtzeitig zum Abendessen ins Hotel zurück und besuchen danach noch einmal die Stadt. Die Fußball EM läuft in der Vorrunde und wir sehen Deutschland ausscheiden. Bloß nicht zu erkennen geben und schnell raus aus dem Lokal. Die Nacht ist warm und die Feiern in der Stadt sind im Gang. Das Hotel macht um 22Uhr zu und so müssen wir leider bald zurückkehren um nicht vor verschlossener Tür zu stehen.
Seite 2 Reiseroute, Seite 3 Bilder vom Tag