18.6.2005 – von Furth im Wald nach Krtiny (bei Brno/Brünn) in Mähren
Der Wecker klingelt um 7Uhr. Von der Regenwolke gestern ist keine Spur mehr zu entdecken. Dann mal die Sachen zusammenpacken, alles auf dem Motorrad verstauen und ab zum Frühstück. Das wird heute ein langer Tag und so fällt das Frühstück reichlich aus. Inzwischen ist auch Marian, unserer 2. Guide, und der Rest der Teilnehmer eingetroffen. Beim Blick auf den Parkplatz komme ich mir vor wie bei einer BMW Werksveranstaltug. Außer der Honda von Roland alles BMW. Von einer R100R über RT, RS und GS bis zur LT ist alles dabei. Da fällt meine Yamaha FJR fast auf. Pünktlich um 9Uhr geht es dann Richtung Tschechien los, wo wir erst mal tanken wollen. Leider ist der Zeit der niedrigen Preise dort vorbei, aber billiger als bei uns ist es noch immer.
Nach anfänglichen Orientierungsproblemen wegen einer unerwarteten und schlecht ausgeschilderten Umleitung erreichen wir den kleinen Grenzübergang bei Neuagin. Die Grenzer winken und nach einem Blick auf die Kennzeichen mehr oder weniger durch. Nur Mariam darf sich einer Sonderbehandlung erfreuen, denn seine GS hat ein slowakisches Kennzeichen. Wir warten hinter der Grenze auf ihn und nutzen die Zeit erst mal zum Geldwechsel. Ein Euro liegt bei ca 33 Kronen.
Ohne weitere Hindernisse fahren wir den ganzen Vormittag entlang des Bömerwalds bis wir an der Moldau bei Tabor einen Mittagsstop einlegen. Die Sonne brennt und nun weiß ich, was ich vergessen habe: eine Mütze. Ich hol mir beim Essen einen feinen Sonnenbrand, der mich die nächsten Tage noch beschäftigen wird. Das passiert mir nicht noch einmal. Wir schießen noch ein paar Fotos von der Moldaubrücke und fahren weiter gen Osten.
Unser nächster Stop findet am frühen Nachmittag in Kamen statt. Mariam passt auf die Motorräder auf als wir die Burg aus dem 13. Jahrhundert besichtigen, das u.a. eine in den 70’er Jahren eingerichtete Ausstellung historischer Motorräder enthält. Diese Ausstellung hat natürlich einen Hintergrund. Ganz in der Nähe liegt der Ring von Pacov. Bereits 1905 wurden hier Ausscheidungsrennen und 1906 dann das erste internationale Motorradrennen auf böhmischem Boden gefahren. In jüngerer Zeit wurde die Strecke nur noch gelegentlich für Veteranenrallyes genutzt, etwa zum 70. und 75. Jubiläum des FIM. Diese Internationale Motorradföderation wurde am 8. Juli 1904 in Pacov gegründet. Neben zahlreichen Jawas sind eine Böhmerland, Maschinen von Walter, Jelínek, Satan, Hildebrand-Wolfmüller, Laurin Klement und einige seltene tschechische Oldtimer zu bewundern.
Unser Tagesziel ist der Gasthof Villa Santini in Krtiny bei Brno. Den Namen verdankt das Hotel der direkt gegenüberliegenden Wallfahrtskirche und deren Baumeister. Schon von weitem sieht man diese riesige Kirche, die irgendwie deplaziert in dieser Gegend wirkt. In der Abendsonne bleibt noch die Zeit ein paar Bilder zu schießen eh es dann bei einem deftigen Essen unser ersten Bier gibt. Tschechisches Bier frisch vom Fass ist noch immer was besonderes und so blieb es nicht beim ersten Bier. Den Abend nutzten wir dann um uns besser kennen zu lernen.
Seite 2 Reiseroute, Seite 3 Bilder vom Tag