BDC Frankreich Tag 08 Maginot-Linie Elsass

tag08-003
Startklar am Morgen in Morsbronn

Heute bleiben wir in der Gegend und machen eine kleine Rundfahrt nach Bitche und Schoenebourg um ein paar interessante Orte zu besichtigen. Im Hotel gibt es aber erst einmal ein brauchbares Frühstück und anschließend messen wir noch einmal die Spannung meiner Batterie – alles ok. Also steht einer schönen Tour durch den nördlichen Elsass nichts im Weg. Mit passender Musik im Helm starten wir in Richtung Uberach, denn hier wollen wir in der Distillerie Artisanale Hepp ein wenig einkaufen. Ich freue mich schon auf den kleinen aber feinen Hof-Laden. Kurz nach dem Eintreten erkennt uns der Chef auch wieder, obwohl unser letzter Besuch schon 7 Jahre her ist. Wir kaufen ein paar Mitbringsel ein und setzen dann unseren Weg fort. Die Flaschen bleiben bis Berlin zu – don’t drink and drive.

tag08-014
vor der Zitadelle Bitsche

Nach dem wir die durch Landwirtschaft geprägten Hügel und Felder hinter uns gelassen haben fahren wir bei Dossenheim-zur-Zinsel wieder in den Réserve Nationale de Chasse de la Petite-Pierre ein, den wir gestern schon auf unserer Anreise kurz geschnitten haben. Heute werden wir aber ein längeres Stück durch die schöne Gegend des Nationalparks fahren. Wie immer legen wir ein eher gemütliches Tempo vor und genießen die Verkehrsarme Straße, die uns durch die dichten Wälder bringt. Wir passieren La Petite-Pierre, wo uns eine ganze Staffel Gendarmerie auf Motorrädern entgegen kommt. Der entgegen kommende Verkehr warnt dann auch fleißig vor weiteren Posten am Wegessrand aber wir bleiben unbehelligt. Scheinbar trainieren sie hier die Verkehrsstaffel oder ein anderes Manöver ist im Gange.

Immer weiter geht es über die Dörfer und kleine Städte weiter nach Bitche, wo wir hoch zum Parkplatz vor der Zitadelle Bitsche fahren. Ich kenne den Weg schon vom Besuch im Jahr 2008 und so verpassen wir die Einfahrt diesmal nicht.

tag08-038
Blick auf Bitche von der Zitadelle

Die imposante Festung thront auf einer Klippe hoch über der Stadt und wir müssen vom Parkplatz erst mal den Berg hoch. Die Klamotten und Helme bleiben aber in den leeren Koffern am Motorrad zurück, denn die Sonne meint es heute wieder gut mit uns. Das finden auch die vielen Eidechsen, die hier überall herum wuseln und auf den Mauern der Festung Wärme tanken. Eine Besichtigung der Zitadelle von innen haben wir aus Zeitgründen nicht vor denn um 14Uhr öffnet das Fort Schoenebourg und bis dahin sind es noch ein paar Kilometer. So umrunden wir die Zitadelle einmal von außen und genießen die Aussicht von hier oben runter auf die Stadt. Wer sich vorab über die Zitadelle informieren will findet neben den Informationen auf der offiziellen Homepage in der Wikipedia einen brauchbaren Artikel.

tag08-091
Neidisch?

Nach unserem Spaziergang um die Zitadelle haben nicht nur wir Durst sondern auch das Motorrad von Steffen und so suchen wir die eine von zwei Tankstellen mit angeschlossenen Supermarkt der Stadt auf. Zuerst verpflegen wir uns, kaufen frisches Baguette, Salami, Käse und Kleinigkeiten ein und befassen uns dann mit dem Tankautomaten. Bis jetzt sind wir immer mit Bargeld durch gekommen aber hier gibt es weit und breit nur Automaten. Die Menü-Führung ist natürlich nur in französisch verfügbar und erst mal ist nicht wirklich klar was die von einem wollen. Wir beißen uns über Säulennummer, Kraftstofftyp und Kartenart zur Pin-Eingabe durch um dann vom Automaten abgelehnt zu werden. Na toll. Also zur nächsten Automaten-Tanke um die Ecke und diesmal klappt es. So geht es nun weiter nach Osten in Richtung Schoenebourg. Als wir eine gemütliche Bank am Straßenrand entdecken halten wir und packen unseren Einkauf aus – Picknick ist angesagt, lecker!

tag08-106
Endloser Gang im Fort Schoenebourg

Irgendwie verlieren wir die Zeit aus den Augen und so ist es bereits fast 15Uhr als wir am Materialeingang des Fort Schoenebourg eintreffen. Wochentags ist der Einlass nur von 14-16Uhr geöffnet und gegen 17Uhr schließt man dann. So bleiben uns nur gute 2 Stunden zur Besichtigung des unterirdischen Fort, das durch einen Förderverein instand gehalten wird. Die Gelder aus dem Eintritt leisten einen Beitrag um die Anlage zu erhalten. Unten im Fort ist es recht kühl und wir ziehen uns vorher passend um. Es ist auch einiges an Wegstrecke zurück zu legen und so sollte man auf gutes Schuhwerk achten. Nach der Kasse geht es über das Treppenhaus des Materialeingang erst mal über 30m in die Tiefe. Oben sieht man nichts weiter als einen kleinen Bunker-Bau, 300m weiter noch einen kleineren, der den Truppenzugang darstellt. Mehr ist nicht zu erkennen.

tag08-166
Im Fort Schoenebourg

Die Anlage ist gut Organisiert und wir folgen den Hinweisen durch die einzelnen Räume. Auf dieser Seite des Forts befinden sich die Unterkünfte und Versorgungseinrichtungen sowie die Technik, die benötigt wird die Anlage zu betreiben. Es ist schon faszinieren zu sehen was hier geschaffen wurde. Das alles wurde unter Tage in den Boden gegraben. Es existiert auch eine kleine Bahnlinie samt Bahnhof und Züge, die aber leider nicht in Betrieb sind. Warum? Nun ja, die Anlage besteht aus 2 Teilen und um zur Gefechtsstellung zu kommen muss man einen endlosen Stollen folgen, der sich in der Ferne verliert. Wenn man meint das Ende erreicht zu haben macht der Stollen eine Kurve und man muss noch einmal so weit laufen um zum Kampfbereich zu kommen. Bedenken muss man auch, das man die Strecke auch noch einmal zurück laufen muss. Wer sich einen Eindruck von den Ausmaßen der Anlage verschaffen will kann sich das von oben bei Google Maps ansehen. Die Gefechtsstellungen liegen rechts oben an der D76. Der Besuch des Fort lohnt sich, auch für Pazifisten.

Nach dem Besuch sind wir ziemlich geplättet als wir nach draußen in die Wärme kommen. Zum Glück ist es bis zum Hotel nicht weit und wir freuen uns schon auf eine Dusche und unsere Abendessen.

weiter zum nächsten Tag ->

Auf der Seite 2 gibt es die Reiseroute, Seite 3 Bilder aus Bitche und auf Seite 4 aus Schoenenbourg

BDC Frankreich Tag 09 von Morsbronn nach Münnerstadt

Am frühen Morgen beim Frühstück realisieren wir das unsere Reise mit großen Schritten ihrem Ende zustrebt. Aber noch ist es nicht soweit und vor uns liegen 370km, die uns in die Bayrische Rhön nach Münnerstadt bringen werden. So begleichen wir unsere Rechnung im Ritter Hoft und verabschieden uns für dieses Jahr von unseren Gastgebern. Ich werde sicher irgendwann noch mal hier her kommen und das Hotel als Ausgangspunkt für weitere Touren durch den schönen Elsass zu nutzen.

tag09-001
Rast am Johanniskreuz

Wir brechen auf und fahren ein letztes mal durch die Nord-Vogesen Richtung Deutschland. Dabei bleiben wir wie immer auf den kleinen Straßen und können so bei traumhaften Wetter noch einmal die schöne Gegend genießen. In Deutschland angekommen nutzen wir die erste Tankstelle um unsere Handys wieder voll funktionsfähig zu machen und voll zu tanken. Endlich kein gefummel mehr mit Tankautomaten. Wir wollen eine längere schöne Strecke durch den Pfälzer Wald fahren, was uns heute auch möglich ist. Es ist mitten in der Woche und die ganzen Fahrverbote am Wochenende für Motorräder in dieser Gegend interessieren uns nicht. Aber zuerst müssen wir über die B10, auf der sich der Verkehr bündelt und die eine große Baustelle ist. Zum Glück verlassen wir diese Straße bei Rinnthal bald und fahren auf der B48 die Berge hoch.

tag09-003
Frechheit!

Wir sind wie immer gemütlich unterwegs aber auch uns kann ein schleichendes Wohnmobil nerven, das sich die Steigungen hoch müht. Es dauert bis wir eine sichere Möglichkeit zum überholen finden da das Wohnmobil gar nicht daran denkt uns mal vorbei zu lassen. Im Blindflug zu überholen ist nicht unser Ding. So kommen wir endlich am Johanniskreuz an, wo wir die Gelegenheit nutzen eine kleine Kaffee-Pause zu machen. Überrascht stellen wir fest, das es fast schon Mittag ist und wir von unserer Strecke bislang kaum was geschafft haben. Wir beeilen uns wieder auf die Räder zu kommen und nehmen die Kurven Richtung Neustadt an der Weinstraße in Angriff. Das macht noch mal richtig Spaß. Wir machen einen letzten Abstecher hoch zum Kalmit um dann runter in die Ebene zu fahren. Die Hügel hören wie abgeschnitten auf und wir fahren durch die Wein-Dörfer Richtung Speyer, wo wir den Rhein überqueren.

Wir merken schnell das wir wieder in der Zivilisation sind, denn der Verkehr wird zusehend heftiger. Vorbei an Hockenheim und Sandhausen lassen wir Heidelberg links liegen und folgen ab jetzt dem Verlauf des Neckar bis Eberbach. Eigentlich eine schöne und gut ausgebaute Strecke aber einfach zu viele Autos für unseren Geschmack. Aber jetzt geht es durch den schönen Odenwald und wir können wieder entspannen. Über Kirchzell erreichen wir bei Miltenberg am Main. Wir nehmen heute aber jeden großen Fluß in Deutschland mit. Der Main wird mit seinen Schwüngen bis Gemünden unser Begleiter bleiben auch wenn wir den einen oder anderen Bogen abkürzen. Links und Rechts gibt es viel zu sehen aber irgendwie vergessen wir anzuhalten und mal ein paar Bilder zu machen. So haben wir einen Grund irgendwann noch mal in diese Gegend zu fahren und das versäumte nach zu holen. Hier muss ich noch mal hin.

tag09-014
Zimmer im Hotel Tilman in Münnerstadt

So langsam kommt unser Ziel Münnerstadt näher. Wir müssen aber erst noch an Hammelburg vorbei. Gleich dahinter hat man einen guten Blick auf die Intelsat Erdfunkstation Fuchsstadt, die links an uns vorbei zieht. Jetzt müssen wir uns nur noch durch Bad Kissingen quälen und nehmen dann die letzten schönen Kurven zu unserem Tagesziel in Angriff. Münnerstadt ist ein kleines altes Städchen am Rand der Bayrischen Rhön in Unterfranken. Hier haben wir im Hotel Tilman gebucht. Der Chef pflegt draußen die Anlage und schickt uns auch gleich in die geräumige Garage um unsere Bikes unterzustellen. Das ist ein Tourenfahrer-Hotel und man fühlt sich gleich willkommen. Wir kriegen unsere Zimmerschlüssel und den Hinweis, das die Küche heute kalt bleibt. Aber kein Problem, wir kriegen den Deutschen Keller gleich um die Ecke als Empfehlung. So richten wir uns ein und als wir die Straße von uns geduscht haben spazieren wir ums Eck um uns im Garten des Restaurants einen Platz zu sichern. Noch ist es angenehm warm in der Sonne und wir genießen die Fränkische Küche. Die wissen echt wie man lebt. Der kleine Spaziergang zurück ins Hotel kommt da genau richtig und es dauert nicht lange bis wir tot-müde in die Betten fallen.

weiter zum nächsten Tag ->

Die Reiseroute gibt es auf Seite 2, Bilder vom Tag auf Seite 3