3.Tag – Zipser Land

20.06.2005 – Zipser Land, Floß fahrt

Da sind wir also nun in der Vysoké Tatry (Hohe Tatra). Dieses kleinste Hochgebirge der Welt hat nur eine Ausdehnung von 26*17km aber trotzdem Gipfel bis 2654m (Gerlachspitze). Das Ganze Gebiet ist seit 1949 Nationalpark und für Fahrzeugverkehr aller Art tabu. Auch die Berghütten werden zu Fuß mit Trägern beliefert. In den Bergen leben Bären und Wölfe, die wir aber hier am Rand der Berge nicht zu Gesicht bekommen werden. Nur eine einzige Straße führt am Fuß des Gebirges entlang, die geschützte Bergwelt selbst lässt sich ausschließlich auf Wanderwegen bzw. per Seilbahn zu erkunden. Eine Gondel fahrt auf den höchsten Gipfel, die Gerlachovský stít (Gerlachspitze) entschädigt Biker mit spektakulären Aussichten auf einzigartige Steinformationen, die sich in ihrer Schönheit durchaus mit den Alpen messen können.

Für die Berge haben wir heute aber keine Zeit, unser Programm sieht anders aus. Wir fahren in das Zipser Land (Zipser Magura) wo wir die Ruine der Zipser Burg besuchen werden. Die Zipser waren deutsch stämmige Sachsen, die seit dem Mittelalter in diese Gegend einwanderten und ihr zu wirtschaftlichen Aufschwung verhalfen. Die Burganlage gehört zu den größten Europas und war vom 12. bis 18. Jahrhundert Verwaltungssitz der Zips. Nach einem kleinem Aufstieg besichtigen wir die Anlage. Die geplante Führung fällt leider aus, da sie zeitlich zu ungünstig liegt und auf uns noch ein ein weiteres Highlight wartet.

Von der Zipser Burg arbeiten wir uns nach Norden vor. Der geplante Weg über einen kleinen Pass wird vor unserer Nase wegen Straßenbauarbeiten gesperrt. Die Umleitung endet in einer Sackgasse – also zurück und Sperrung ignorieren. Alle geht glatt. Der Weg ist etwas holperig, aber die Straße über die Hügel und durch den Wald lohnt sich. Unser nächster Stopp liegt fast an der polnischen Grenze. Bei Cerveny Klastor beginnen wir unsere kleine Floß fahrt auf dem Dunajec. Unsere Guides haben ein Vesper organisiert, das wir unterwegs verputzen. Die Sonne brennt und mein Sonnenbrand meldet sich. Morgen werde ich erst mal eine Mütze kaufen, jetzt muss erst mal das T-Shirt als Sonnenschutz herhalten. Die beiden Flößer gestalten unsere 2h Fahrt sehr unterhaltsam. Sie sprechen eine menge Sprachen und so vergeht die Fahrt wie im Flug. Direkt vor der polnischen Grenze ist die Fahrt zu ende und jetzt stellt sich die Frage, wie man zu den Bikes zurück kommt. Mariam organisiert ein Sammeltaxi und so geht es etwas abenteuerlich über die umliegenden Hügel zurück zum Parkplatz, wo wir unsere Motorräder unversehrt vorfinden. Es ist früher Nachmittag und so beschließt Deniz noch einen kleinen Umweg zu machen.

Wir fahren nach Vel’KaFrankova, ein Dorf komplett aus Holzhäusern und einer Länge von fast 12km. Es besteht nur aus einer Straße, die in einer Sackgasse endet. Unsere Guide warten auf dem Parkplatz vor dem Dorf und wir unternehmen eine kleine Besichtigungstour. Wer es sich leisten kann, versucht hier ein Haus zu bauen. Die Häuser sind sehr schön und überall entstehen Neubauten. Wir kehren zur Sammelstelle zurück und einigen uns aus freies Fahren bis zum nächsten Treffpunkt. Dort stellen wir dann fest, das jemand fehlt. Wir haben doch glatt Jörg vergessen, der noch weiter in der Holzdorf gefahren ist. Natürlich weiß er nicht wo wir stecken, aber dank Handy ist das kein Problem. 10 Minuten später hat Jörg uns wieder eingeholt. Das passiert nicht noch einmal. Es geht nun ohne Probleme zurück in unsere Villa. So viele Eindrücke von einem großartigen Tag müssen erst einmal verarbeitet werden. Der Abend hält aber noch ein Highlight für uns parat. Wir essen heute in einer Koliba. Das ist ein rustikales Zigeuner Restaurant mit einem großen offenen Grill in der Mitte und typische Live Musik. Ich kann nur sagen: Genial. Die Band gab ihr bestes und wir hatten einen absolut gelungenen Abend bei Grillhähnchen und Tataren-Tee. Das eine oder andere Bier vom Fass durfte natürlich nicht fehlen. Jetzt noch 15 Minuten zurück laufen und einfach in das Bett fallen.

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4.Tag – Zakopane

21.06.2005 – Zakopane (Polen), einmal rund ums Gebirge

Deniz hatte für heute eine interessante Tour geplant, aber die Gegebenheiten vor Ort müssen uns um planen lassen. Einige Strecken in der Tatra sind wegen der Sturmschäden komplett gesperrt da sie noch nicht geräumt sind. Wir beschließen spontan unsere Gruppe heute aufzuteilen. Ein paar von uns bleiben im Ort, da die Tour gestern sehr anstrengend war und der andere Teil nimmt die Motorräder und fährt einmal um die Hohe Tatra herum. Aber zuerst besuche ich den örtlichen Markt und kauf mir eine Mütze und noch ein paar Kleinigkeiten.

Walter unternimmt an diesem Tag eine Wanderung in die Berge. Diese Art der Fortbewegung ist hier sehr weit verbreitet. Es gibt viele gute Wanderwege für jeden Schwierigkeitsgrad. Gutes Schuhwerk ist aber Pflicht, da es hier doch schon recht alpin zugeht. Also bitte keine Turnschuhe und T-Shirt. Es kann nicht schaden in dieser Gegend sich so auszurüsten, das einem ein plötzlicher Wetterumschwung nicht in Nöte bringt. Wir haben aber Walter am Abend unversehrt vorgefunden und konnten unsere Tageserlebnisse austauschen. Wir Fahrer suchen uns erst mal eine Tankmöglichkeit und fahren dann gegen den Uhrzeigersinn um die Berge. Der kleine Grenzverkehr an der slowakisch/polnischen Grenze ist von Langeweile geprägt und die Grenzer winken uns einfach durch. Das war vor gut 10 Jahren noch undenkbar. Wir genießen das unbeschwerte Fahren auf ruhigen Nebenstrecken und steuern den Skiort Zakopane an, der den meisten von den Skiflug Meisterschaften bekannt sein dürfte. Kurz vor dem Ort besuchen wir eine alte Holzkirche, die Herz-Jesu-Kapelle. Holz ist auch hier der meist verwendete Baustoff. Die Kirche ist sehr gut erhalten und ein richtiges Kleinod. Mariam passt wie immer auf die Motorräder auf während wir das Bauwerk besichtigen.

Zakopane - SkisprunganlageNach dem wir uns in Zakopane ein wenig verfahren und erst einmal an einer Seilbahn landen wo sich Massen von Ausflüglern stauen, finden wir endlich die bekannten Skisprung Anlagen. Jetzt im Hochsommer ist Mattenspringen angesagt und die Schanzen sind alle belegt. Um uns herum brummt ein wenig der Touristenrummel. Da aber niemand Zloty umgetauscht hat haben wir hier nicht viel für Umsatz gesorgt. Wir haben die üblichen Fotos geschossen (mit und ohne Motorräder) und sind dann alsbald weiter gefahren.

Kirche in Zakopane (PL) - Holztransporter mit 2 PSZakopane ist eine durchaus schöne Stadt. Überall prächtige Holzhäuser. Hier leben keine Leute die kein Geld haben. An einer modernen Kirche machen wir noch einmal einen Kurzstopp, da das Gebäude doch beeindruckt. Man muss sich regelrecht daran erinnern, das wir uns in Polen befinden. Ich muss mein Polen-Bild revidieren. Wie bestellt rollt das Kontrastprogramm in Form eines 2PS Pferdefuhrwerks vorbei, das man in Polen und der Slowakei durchaus öfters im täglichen Einsatz sieht. Man hat das Gefühl als sei der ganze Raum Tatra in einem Wandel zwischen gestern und morgen.

Auch heute brennt die Sonne vom Himmel und so ist der Gedanke an Schnee weit entfernt. Wir verlassen Zakopane und setzen unsere Umrundung der Berge fort. Hier auf der polnischen Seite ist das Land flach und von Landwirtschaft geprägt. Uns fallen immer wieder die Häuser auf. Auch hier wird überall aus Holz gebaut, Steinhäuser sind selten. Wir überqueren wieder die Grenze zur Slowakei. Das geht genau so Problemlos wie bei der Einreise. Unterwegs legen wir dann noch einen kleinen Stopp für einen Imbiss ein. Langsam gewöhne ich mich an die Küche und das Gulasch mit Klößen schmeckt uns auch diesmal.

Unsere Guides führen uns nun wieder in höhere Regionen der Tatra bis auf 1355m. Wir mogeln uns in Strbske Pleso auf einen eigentlich nicht zugänglichen Parkplatz vor und besuchen den Bergsee. Von hier aus hat man einen Blick auf das 1970 ausgebaute Wintersportzentrum welches für die Skiweltmeisterschaft gebaut wurde. Wir genießen die Ruhe und lassen die Blicke schweifen. Wir sind zeitig dran und so bleibt noch die eine oder andere Gelegenheit, ein Foto zu schießen, eh wir in unser Hotel zurück fahren. Nach einer Dusche sammeln wir uns wieder und beschließen den Abend in einem weiteren Restaurant am Ort. Mariam erklärt uns die Unterschiede zwischen tschechischem und slowakischem Bier und wir versuchen seine Erklärungen in der Praxis zu erproben.

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5.Tag – nach Osten in Richtung Ukraine

22.06.2005 – Ukrainische Grenze, Warhol Museeum

Wir sind wieder voll im geplanten Programm. Wie schon die Tag zuvor gibt es ein leckeres Frühstück mit den hier typischen Hörnchen. Die Betreiber der Villa geben sich alle Mühe. So gestärkt kann es los gehen. Heute hat es sich ein wenig zugezogen und es nieselt manchmal, aber die Bedingungen zum Fahren sind nicht schlecht. Wir fahren runter nach Poprad, wo wir erst einmal tanken. Für heute stehen wieder knapp 300km auf dem Programm. Es geht über Presov und Humenné bis nach Medzilaborce in den Nordosten der Slowakei. Nach einiger Zeit sind die Ortsschilder zweisprachig. Die kyrillischen Buchstaben lassen uns bewusst werden, das die Ukraine nicht mehr weit ist. Ich hätte früher nie im leben daran gedacht jemals so weit nach Osten zu fahren. Die Öffnung des eisernen Vorhangs hat uns neue Motorrad Gebiete erschlossen, die erkundet werden wollen.

Ich weiß nicht, ob irgend jemanden der Ortsname Medzilaborce etwas sagt. Im Nachbardorf Mikova wurde 1928 Andrew Warhola (Andrej Varchola) geboren, der uns besser unter den Namen Andy Warhol bekannt ist. Er spendete kurz vor seinem Tod dieser Stadt am Ende der Welt ein Museum, das einige seiner Werke im Original enthält. Fans des 1987 verstorbenen Pop-Art Künstlers kommen hier voll ihre Kosten. Ein Besuch der Ausstellung, wenn man schon mal in der Gegend ist, sollte auf jedem Programm stehen.

Nach der Mittagspause in einem bei dem Museum gelegenen Gasthof fahren wir weiter durch die nordöstliche Ecke der Slowakei. Dieses Gebiet ist vom Russisch-Orthodoxen Glauben geprägt. Viele kleine Holzkirchen in der Gegend laden zu einer Besichtigung ein. Die Dörfer durch die wir kommen sind alle irgendwie in der Zeit stehen geblieben. Eine Motorradkolonne wie unsere ist da schon mal ein Grund von seinem Tagewerk auf zusehen und freundlich zu winken. Kinder eilen zur Straße, wenn sie uns hören. Es ist irgendwie seltsam durch diese Gegend zu fahren. Hier laufen die Uhren noch anders. Von westlicher Hektik keine Spur.

Von nun an aber nähern wir uns einer nicht so rühmlichen, gar nicht langen vergangenen, Epoche. Die Überbleibsel des zweiten Weltkrieges holen uns am Dukla Pass ein. Dieser Pass an der polnischen Grenze war heiß umkämpft. 1944 kam es hier zu einer großen Schlacht zwischen den Deutschen auf der einen und sowjetrussischen-tschechoslowakischen Truppen auf der anderen Seite. Am Wegessrand aufgestellte Panzer, Flugzeuge, Luftabwehr und ein Denkmal erinnern noch heute an diesen Teil der Geschichte.

Das Wetter ist nach wie vor etwas trübe. Die Stimmung passt aber so besser zu dem Ort. Wir fahren weiter an der polnischen Grenze nach Westen. Kurz vor Bardejov steht ein weiteres Denkmal zum 2. Weltkrieg. Hier sind 2 Panzer aufgebaut. Der deutsche Panzer wird von einem russischem Überrollt. Wir benutzen das einfach mal als Kulisse für ein Gruppenfoto. Leider steht die nun doch leicht durch guckende Sonne schlecht und trotz etlicher Aufnahmen ist kein wirklich tolles Foto dabei raus kommen. Das nächstes mal einfach von der anderen Seite fotografieren. Das dürfte mit dem Licht besser passen. Nicht weit von diesem Denkmal in Bardejov/Batfeld wollen wir dann noch einen Kaffee trinken. Die Altstadt ist komplett saniert und wirklich hübsch.

Durch kleine Gassen erreicht man einen riesigen Platz auf dem eine Kirche steht, umgeben von alten Stadthäusern. auf dem Platz selber befinden sich kleine Gastronomie Stände. Wir stellen unsere Motorräder in Reih und Glied am Rande des Platz auf um was zu trinken und ein paar Bilder zu machen. Es dauert aber keine 5 Minuten und die Polizei taucht auf. Offenbar stehen wir in einer Parkverbotszone. Mariam und ein slowakischer Freund stehen bei den Motorräder um aufzupassen, wir beobachten das Schauspiel aus der Ferne. Niemand von uns lässt sich an den Motorrädern blicken. Warten wir einfach ab, was passiert. Nach gut 15 Minuten Diskussion werden die Kennzeichen der slowakischen Zulassungen notiert, bei uns sieht man ein, das nichts zu holen ist. Die Geschichte ist im Sande verlaufen. Unsere Guides haben uns von warmen Mineralquellen erzählt, die rund um die Tatra aus dem Boden sprudeln. Gesehen haben wir noch keine, also suchen wir nun gezielt eine auf. Am Rande eines Dorfes finden wir eine solche Quelle. Diese werden durch kleine Mauern zu Schwimmbecken gestaut und sind für Jedermann frei zugänglich. Ein Bad in diesem Wasser soll durchaus gesundheitsfördernd sein. Das Wasser ist angenehm warm, aber uns fehlt nach der langen Strecke leider die Zeit um eine Runde im Wasser zu drehen. Wir haben für das Abendessen reserviert und müssen noch ein Stück fahren.

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6.Tag – Starý Smokovec nach Banskà Stiavnica

23.06.2005 – von Starý Smokovec nach Banskà Stiavnica/Schemnitz

Zum letzten mal auf dieser Reise versammeln wir uns zum Frühstück in der Villa Dr. Szontagh. Wir werden heute die hohe Tatra verlassen und so packen wir nach dem Frühstück unsere Sachen und verstauen alles auf den Motorrädern. Unser Weg wird uns heute in den Süden der Slowakei führen wo wir am frühen Nachmittag in Banska Bystrica einen Zwischenstopp machen werden und am Abend in Banska Stiavnica Quartier beziehen werden.

Deniz führt uns über kleine, verschlungene Wege durch die Niedere Tatra (Nizke Tatry). Von Verkehr keine Spur. Zwischen den bewaldeten Hügeln und Wiesen schlängelt sich der Weg am Rande des Sloenský Raj (Slowakisches Paradies), ein Nationalpark mit Karst-Erscheinungen, Höhlen und Schluchten. Mitten im Wald auf einem kleinen Pass stehen wir an einem Denkmal, das an einen hier 2002 abgestürzten Mig 29 Piloten erinnert. Wir legen einen Treffpunkt fest und einigen und für die nächsten Kilometer auf freies fahren. So kann jeder wie er will auf der kurvigen Bergstrecke seinen Spaß haben.

Wir folgen der Landstraße 66. Die Zeit vergeht wie im Flug und so merken wir kaum das wir schon wieder eine kleine Mittagspause einlegen. Unsere Guides kennen hier einen Motorstopp, wo wir auch diesmal einen delikaten Imbiss bekommen. Die Gegend, in der wir uns befinden, wird das Slowakische Erzgebirge genannt. Die Region lebte vom Abbau von Silber und Kupfer, was der 1255 gegründeten Stadt Banska Bystrica zu Reichtum verhalf. Und genau dort hin fahren wir als nächstes.

Wir haben für Banska Bystrica ein wenig mehr Zeit eingeplant. Als erstes besuchen wir die SNP Gedenkstätte. SNP steht für Slovenské národné povstanie was übersetzt Slowakischer Nationalaufstand heißt. Diese Stätte soll an den Aufstand 1944 und dem Kampf der Partisanen gegen die Deutschen erinnern. Das Gebäude wurde 1969 errichtet und die sehenswerte Ausstellung im Inneren erst kürzlich erneuert. Mit moderner Multimediatechnik in vielen Sprachen kann man sich über die Geschehnisse der Vergangenheit informieren lassen. Wir haben das Glück eine deutschsprachige Führung durch das Museum zu bekommen. Wer mal hier ist, sollte sich hier Zeit nehmen. Es lohnt sich.

Die Ausstellung und das Waffenarsenal im Park erzeugen eine etwas bedrückende Stimmung. Da kommt es mir gerade recht, das in der Stadt 750 Jahres Feiern sind. Ich hatte das Glück zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein, denn auf dem großen Platz in der Altstadt ziehen gerade alle möglichen Folklore Truppen zu einem gemeinsamen Gruppenbild auf. Sie geben hier abends auf der Bühne ihr bestes und posieren jetzt für die Presse. Keine 5 Minuten später ist der Platz wieder leer aber der Speicher meine Digital Kamera ist voll.

Holzkirche in HronsekIrgendwann müssen wir dann doch weiter. Ehe wir unser Hotel in Banska Stiavnica aufsuchen machen wir noch einen Abstecher zu einer sehenswerten Kirche ein paar Kilometer weiter südlich. Noch eine? Ja, den diese ist etwas besonderes. Es handelt sich um die protestantische Holzkirche in Hronsek. Diese wurde 1726 unter vielen Auflagen der Machthaber komplett aus Holz ohne Metall errichtet. Der Glockenturm musste separat stehen und die Bauzeit war auf 2 Jahre begrenzt. So haben Christen aus einem weiten Einzugsgebiet gemeinsam Hand angelegt und diesen Bau geschaffen. Mariam übersetzt uns die Erzählungen der Führung. Die Akustik in diesem Holzbau ist ganz außergewöhnlich. Sie ist die letzte verbliebene Kirche dieser Art, die anderen sind abgebrannt.

Die Sonne sinkt tiefer, aber wir haben noch ein paar Kilometer über Zvolen durch die Schemnitzer Berge zu unserem Ziel zu fahren. In dieser Gegend wurden die Türken durch Befestigungsanlagen an ihr Vordringen nach Norden gehindert. Überbleibsel davon sind noch heute zu sehen und zu hören. So wird das Stundensignal in Banska Stiavnica nicht mit einer Glocke gegeben, sondern mit einer Trompeten Melodie. Wir beziehen unser Quartier im Hotel Grand-Matej. Die Renovierung kann nicht die Herkunft dieses 60’er Jahres Sozialismus-Bau verbergen. So hat man eine lustige Mischung zwischen Moderne und Vergangenheit. Beim Duschen wunder ich mich über den Sand, der auf einmal auf dem Boden schwimmt. Der intensive Bergbau in dieser Gegend fordert ihren Tribut an die Wasserleitungen.

unser Hotel in Banska Stiavnica (SK)Auf meiner Normandie Reise erzählt mir Hans, der hier in Banska Stiavnica auch schon mal war, das sein Harley auf dem Parkplatz auf einmal ein Stück im Boden verschwunden ist. Ein Stollen unter der Stadt muss wohl nachgeben haben. Zum Glück haben sie sie mit vereinten Kräften wieder raus holen können. Das bleibt uns erspart und wir genießen bei einem guten Wein und sehr gutem Essen den Abend vor dem Hotel.

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