BDC Frankreich Tag 03 Museum Sinsheim

An diesem Tag haben unsere Motorräder nur eine kleine Aufgabe: sie sollen uns zum Technik Museum Sinsheim bringen. Im Hotel Bär erhalten wir noch 2 Gutscheine für ermäßigten Eintritt und wir ziehen nur leichte Kleidung an, da wir den Tag zu Fuß verbringen werden. Man kann auch im Foyer des Museums seine Sachen und Helme in Schließfächern unterbringen, wenn man kein Platz am Motorrad dafür hat. Das Museum ist auch der eigentliche Grund, warum ich unsere Tour über Sinsheim geplant habe. Ich habe viel darüber gelesen und wollte es mir unbedingt mal von innen ansehen. Gleichzeitig sollte dieser Tag  zur Abwechslung vom Touren-Fahren dienen. Um es vorweg zu nehmen: Wow, was für ein Tag!

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Technik Museum Sinsheim

Nachdem wir die Hürden der Umleitungen auf dem Weg zum Museum genommen haben führt uns unser erster Weg von der Kasse in das IMAX-Kino. Wir haben ein Kombi-Ticket für Museum und Kino, was den Preis etwas senkt. Ich war noch nie in einem solchen Kino und bin gespannt, was uns erwartet. Wir sehen uns auf der riesigen Leinwand in 3D eine Doku über das Hubble Space Teleskop an. Ich bin wirklich beeindruckt wie selten. Was für ein Auftakt für unseren Besuch des Museums. Mit diesem absolut brillanten Filmformat hat man dank der 3D Technik wirklich das Gefühl zwischen den Astronauten zu sein und die Mission mit zu erleben. Wer sich nicht für das All interessiert bietet das Kino auch noch andere Dokus aus Tier und Pflanzenwelt. Eine Übersicht erhält man an der Kasse. Das Kino ist auch eine gute Gelegenheit zwischen den Besuchen der beiden Hallen die Füße ein wenig auszuruhen.

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Concorde auf dem Dach

Nach diesem ersten Highlight nehmen wir zuerst das Dach der Halle 2 in Angriff um die dort stehende Concorde und andere Flugzeuge zu besichtigen. Da es einige Treppen zu erklimmen gibt wollen wir das nicht in der Mittagshitze machen und nutzen die milden Temperaturen des Vormittags aus. So stehen wir nun auch dem Dach und über uns thront die Concorde und ihre russischer Clone Tupolev TU-144. So aus der Nähe gesehen sind die Vögel wirklich beeindruckend. Noch beeindruckender ist es, wenn man in die Flugzeuge hinein geht. Sie sind leicht geneigt montiert und bis zum Cockpit muss man in der engen Röhre schräg hinauf. Viel Platz hatten die Passagiere nicht und die Fenster sind winzig. Wir lesen die Tafeln, die vieles zu den Flugzeugen erklären und lassen uns faszinieren. Anschließend besichtigen wir hier oben noch die anderen Flieger und nehmen dann die Röhren-Rutsche nach unten – Juchheeeeeee.

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Simson Sonderausstellung

Für den Technik-Fan, der sich für Fahrzeuge aller Art und Kraftmaschinen interessiert beginnt jetzt der Rundgang durch das Paradies. Da Fotografieren für private Zwecke überall erlaubt ist sollte man ausreichend Speicherkarten und Akkus dabei haben. Der Akku ist schneller leer als man glaubt. Wir stöbern durch die Halle 2 und sind erfreut über die Sonderausstellung 2015 zu Fahrzeugen von Simson. Bekannt ist vielen ja die Schwalbe aber es ist schier unglaublich, was es sonst noch alles gibt. Leider sind die recht unbekannten PKW Prototypen nur zur Eröffnung anwesend gewesen aber die vielen Exponate entschädigen dafür. Viele kuriose umbauten wurden von Privatleuten für diese Ausstellung zur Verfügung gestellt.

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NSU Rennmaschine

Das Museum besteht aus 2 Hallen, dem Kino und einem Außenbereich. Eigentlich sollte man meinen, das man dieses doch recht lässig in ein paar Stunden abhaken kann, aber weit gefehlt. Eltern stellen ihre Kinder im Spielparadies ab und können sich dann den Exponaten widmen. Wir stöbern durch die Hallen und gucken auch mal nach oben oder in die versteckten Ecken, wo wir die eine oder andere weniger auffällige Perle entdecken, die nicht im Rampenlicht steht. Unser Haupt Augenmerk liegt natürlich bei den Motorrädern. Davon gibt es hier einfach Alles. Vom ersten Holz-Gefährt über diverse Exoten und Rennmaschinen zu Wracks und Scheunenfunden. Wir stehen davor und fachsimpeln über die Antriebe und Motoren und versuchen zu ergründen wozu die ganzen Hebel am Lenker gut sind. Über allem liegt ein Hauch von Öl in der Luft und die Musik der Spielautomaten begleitet uns den ganzen Tag. Wir stärken uns im Restaurant, ruhen die Füße kurz aus und nehmen die zweite Halle in Angriff.

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Antonov AN-2 Doppeldecker

Wir merken kaum wie die Zeit vergeht als wir uns durch die Ami-Schlitten und amerikanische Motorräder arbeiten. Vor uns liegt noch die Militär-Abteilung und ganz hinten die Dampffahrzeuge. An verschiedenen Exponaten kann man mit dem Einwurf von einem Euro die Geräteschaft in Gang setzen und zusehen, wie das Funktioniert. Wie wir dann vor Ort durch fehlende Ausstellungsstücke erfahren findet immer am ersten Mai-Wochenende im Museum Speyer der Brazzeltag statt, wo dann auch Exponate aus Sinsheim mal Auslauf bekommen und man diese Gefährte hautnah erleben kann. Das nehmen wir uns für ein andermal vor. So müssen wir damit auskommen die Fahrzeuge im Stillstand zu bewundern. Wer den Brutus mal in Aktion erleben will kann auch auf Youtube fündig werden. Abgelenkt von den vielen Exponaten übersehe ich dann noch die Treppe hoch zum Wasserflugzeug auf dem Dach der Halle. Das nehme ich mir dann beim nächsten Besuch in Sinsheim vor, denn wir haben es nicht geschafft bis zum Feierabend alles zu besichtigen.

Mit brennenden Fußsohlen fahren wir die paar Kilometer zurück ins Hotel und beenden den Tag wieder bei leckerer Pizza und kühlen Getränken. Morgen können wir dann auf dem Weg nach Frankreich unsere Füße entspannen lassen.

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Auf der Seite 2 und 3 gibt es viele Bilder aus dem Museum