28.8.2005 – von Aubréville durch die Champagne an die Seine bei St Pierre la Garenne
Heute geht es es nach Saint Pierre la Garenne, nördlich von Paris, unweit von Louviers. Nach schier endloser Kurverei durch die Champagne und durch die Picardie, der Heimat des pfiffigen Planchet, Dieners von D’Artagnan, sitzen wir vorm Hotel mit einem Bier und warten aufs Abendessen. In dem Buch die Drei Musketiere das wohl fast jeder kennt, hat Planchet einmal den Satz geprägt: “ den Wert der Hellebarden erkennt man erst bei ihrem Gebrauch“. Wie wahr, wie wahr, auch im übertragenden Sinne. Bernd tritt an den Tisch, nachdem wir die nächste Runde bestellt haben und meint ganz trocken: „Wisst ihr denn auch, was das Bier hier so kostet?“ Wir prüfen nach und stellten fest, dass 3,80 € für 0,3 ltr. doch etwas übertrieben sind. Also etwas langsamer das Ganze. Gemütlich an dem Ufer der träge dahin fließenden Seine ist nun viel Zeit den Tag Revue passieren zu lassen und die Aufzeichnungen für den Reisebericht zu ergänzen.
Die Reise ging heute von Aubreville durch St. Menehould und dort an unserem Hotel für die Rückreise, dem ‚Le Cheval Rouge‘ vorbei. Weiter, vorbei an Reims, von Champagne und dem entsprechenden Getränk keine Spur. Nördlich um Paris herum mit einem ultra-kurzen Abstecher in den Schlosspark von Chantilly. Die Parkplätze sind voll und das Schloss ist teilweise eingerüstet, also kehrt und nichts wie raus. Es ist halt noch Saison und dazu auch noch Sonntag. Dann vorbei an Vernon nach Le Goulet. Das alles auf ausgesucht angenehmen Seitenstraßen.
Um kurz nach sieben sitzen wir nun also im Logis Hôtel les Canisses im Garten und versuchen das recht umfangreiche Angebot des Menue Terroir in der Speisekarte zu verstehen. Das Hotel hat 2 Sterne und gehört dem Logis de France an, aber das Menue Terroir kostet 28,00 Euro. (ohne Wein). Es ist aber immer noch erheblich billiger als wenn man die Teile des Menues einzeln bestellt. Da kosten dann 3 Stückchen Käse 8,00 Euro!
Kurt nimmt eine Gemüseplatte als ersten Gang und dann ein Entrecot, Käse und Mousse au Chocolat als Dessert. Ich beschränke mich auf das Entrecot, denn die Reisekasse muss noch ein paar Abende reichen. Die Gemüseplatte ist exzellent und phantasievoll zusammengestellt. Angesichts dessen freut man sich schon auf den nächsten Gang, der dann ein einziges Desaster wird. Leider wird das zähe, durch die Unfähigkeit des Kochs, vermurkste Fleisch auch noch von matschigen Pommes begleitet. Wir hätten es wissen müssen. Die Franzosen können einfach nichts kurz gebratenes zubereiten. Wenn ein Steak nur maximal 1 cm dick geschnitten ist wird das garantiert nichts. Diese Hotel sollte auf keinen Fall mehr angefahren werden. Das Preis Leistungs-Verhältnis stimmt hinten und vorne nicht. Zumal es zwischen Seine und einer Bahnstrecke nach Paris liegt, auf der ab 5:00 h morgens die Pendlerzüge nach Paris rollen.
Seite 2 Reiseroute, Seite 3 Bilder vom Tag