Der Verkehr im Vereinigten Königreich

Nun sind schon ein paar Jahre ins Land gegangen seit dem ich in Schottland unterwegs war aber noch immer erreichen mich Mails von Besuchern meiner kleinen Seite und darunter sind auch manchmal interessante Dinge. So erreichte mich diese Tage eine freundliche Mail im Auftrag von VisitBritain, die sich der Verbreitung der Verkehrsregeln zum Ziel gesetzt hat. Es ist ja immer hilfreich Besonderheiten in fremden Ländern zu kennen um sicher und unter Vermeidung von zusätzlichen Kosten ans Ziel zu kommen.

© VisitBritain.com

Unter dem Titel „Ein ausführlicher Leitfaden zum sicheren Fahren im Vereinigten Königreich“ wurde auf der Webseite der Tourismus-Information eine umfassende Sammlung von Regeln, Schildern und Besonderheiten zusammengefasst, die man bei der Planung einer Reise mal gelesen haben sollte. Die Seite ist komplett in Deutsch übersetzt und hält viele Informationen bereit.

Ein paar persönliche Anmerkungen von mir zum Thema London mit dem Motorrad möchte ich noch einfügen. Ich musste auch erst ein wenig recherchieren um zum Thema City-Maut, die vor Ort „Congestion Charging“ genannt wird, etwas zu finden, was uns Motorradfahrer betrifft: Motorräder sind davon befreit. Soweit die gute Nachricht. Allerdings sollte man das von Deutschland gewohnte Verhalten sein Motorrad einfach irgendwo abzustellen gründlich überdenken. Das ist in London nicht erlaubt. Parken darf man nur da wo auch ein Auto stehen könnte oder auf extra ausgewiesenen Motorrad-Parkplätzen. Eine Übersicht gibt es auf den Seiten der Stadt London.

© VisitBritain.com

Kostenlose Parkplätze gibt es aber in der City so gut wie keine und die Parkhäuser haben satte Preise. Wer sich einfach auf den Gehweg stellt kann dann schon mal ein Ticket über 150£ bekommen (gefunden im Web von einem der es ausprobiert hat). Also besucht die City von London lieber zu Fuß oder mietet ein Fahrrad und lasst das Motorrad an der Unterkunft zurück.

Allzeit Gute Fahrt!

Schottland Vorwort

vom 24.5 bis 7.6.2003 mit dem Motorrad in die Highlands

SchottlandDiese Reise war meine erste große Tour mit dem Motorrad. Also der berühmte Kopfsprung in unbekannte Gewässer. Die Idee dazu kam mir 2002 als ich diverse Reisekataloge gewälzt hatte und mir Touren nach Schottland im Internet angesehen habe. Die Beschreibungen klangen alle durchweg interessant und ich spürte immer mehr Lust mit das Land selber anzusehen.

(c) Garmin

Eine Solofahrt kam für mich nicht in Frage, denn ich war noch nie auf der Insel. Ich spreche zwar leidlich englisch, aber so ganz ohne Unterstützung wollte ich das dann doch nicht angehen. So habe ich dann eine geführte Tour über HIT Motorradreisen (jetzt Hermann Motorradreisen) gebucht.

Die Vorbereitung verlief dann auch problemlos und ich wurde im Vorfeld mit einigem Material über unser Reiseziel versorgt. So konnte ich die Wartezeit bis zum Start der Tour locker überbrücken. Mehrere Gespräche mit unserem Tour-Guide im Vorfeld taten ihr übriges um die Erwartungen zu steigern.

Das einzige kleine Problem für mich war mal wieder der lange Anreiseweg zum ersten Treffpunkt mit den anderen Teilnehmern in Buir bei Köln. Ein Ost-West Autozug gibt es leider nicht und so fuhr ich mir mal wieder den Reifen auf der Autobahn eckig. Aber irgendwie muss man da ja hin kommen. Hier sollte die Deutsche Bahn mal über ein entsprechendes Angebot nachdenken. Autozug Terminals sind jedenfalls in Berlin und Köln vorhanden.

Als Ergänzung habe ich im Jahr 2017 noch eine Seite über den Verkehr im Vereinigten Königreich am Ende des Berichts eingefügt. Dort erfährt man etwas über die Besonderheiten auf der Straße.

Also die letzten Checks am Motorrad gemacht, Papiere suchen und auf Vollständigkeit prüfen (grüne Versicherungskarte für GB nicht vergessen), Gepäck noch einmal prüfen und los geht es. Auf ins Abenteuer.

Die Navigation zu den nächsten Tagen befindet sich ganz unten am Ende des jeweiligen Artikels.

Und nun viel Spaß beim Lesen

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1.Tag – Buir

24.5.2003 – Anreise zum Treffpunkt nach Buir bei Köln.

Am frühen Morgen bin ich in Berlin bei mäßigem Wetter mit meinem voll beladenem Motorrad (Yamaha FJR 1300) in Richtung Köln aufgebrochen. Die Fahrt war ereignislos und langweilig. Mein Garmin eTrex Vista führte mich auch ohne Autorouting über die für mich unbekannte Strecke nach Buir. Das Wetter war zumindest trocken und so bin ich 650km später am Nachmittag in Buir ziemlich geschafft eingetroffen.

Nach der ersten Begrüßung durch unseren Touren-Guide Michael (BMW 1200 CL) dauerte es auch nicht mehr lange und die anderen Teilnehmer trudelten nach und nach ein. Da wären dann Marion und Toni aus Weißenfels (BMW R1100R), Doris und Bernhard aus Bad Harzburg (BMW R1150RT) und Robert aus der Steiermark in Österreich (Honda VT750DC), der erst spät in der Nacht mit dem Zug in Köln ankam. Natürlich regnet es kräftig und Robert ist wirklich nicht zu beneiden unsere Unterkunft dabei zu suchen.

Gästehaus Antonia BuirWir werden die nächsten beiden Nächte hier in Buir im Gästehaus Antonia verbringen. Aber erst mal unter die Dusche und die Autobahn weg spülen, das ist jetzt das wichtigste. Anschließend den Kühlschrank suchen und innen nach spülen. So verwandele ich mich langsam wieder in einen Menschen nach dieser Autobahnetappe. Die Motorräder werden in der Garage untergebracht, wo sie sicher und trocken stehen.

Den ersten gemeinsamen Abend verbringen wir dann in einer nahen Gaststätte, wo für uns reserviert ist. Das ist die ideale Gelegenheit sich erst einmal besser kennen zu lernen. Allerdings können wir nicht so lange bleiben, da wir Robert nicht verpassen wollen. Noch ein Kölsch und es geht zurück ins Gästehaus.

Michael erzählt uns diesen Abend noch viel über vergangene Reisen und über die vor uns liegende Tour. Wir können es kaum erwarten, dass es endlich losgeht. Aber Leider müssen wir morgen noch einen Tag irgendwie überbrücken. Warum? Das lest ihr im 2. Tag.

Update Oktober 2003: Das Gästehaus in Buir wurde verkauft und geschlossen. Die Reise startet nun in Kerpen, dem Nachbarort von Buir.

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2.Tag – Köln

25.5.2003 – Köln besichtigen und den Tag überbrücken.

An diesem Tag sollte es eigentlich schon zur Fähre nach Zeebrugge gehen, aber Superfast machte uns allen kurzfristig einen Strich durch die Rechnung. Die Passage incl. der Kabine war schon gebucht, als uns die Fährgesellschaft kurz vor der Reise mitteilte, das sie an diesem Tag gar nicht fahren. Spitze, das fängt ja gut an.

Superfast SchlafsesselDie Alternative einen Tag vorher zu fahren viel flach, da die Fähre bereits ausgebucht war. Blieb also nur einen Tag später zu fahren. Soweit, so gut. Das dicke Ende kommt aber noch: Die Kabinen sind am Montag bereits ausgebucht. Was bleibt sind die so genannten Schlafsessel. Diese entpuppen sich als Konferenzraum und lassen sich nicht verstellen. Ich habe es vorgezogen die Nacht auf dem Teppich zu verbringen…

Kölner DomAber noch sind wir ja in Buir und genießen unser Frühstück. Anschließend brechen wir gemeinsam zur S-Bahn auf und fahren nach Köln rein um mal Tourist im eigenem Land zu spielen. Domplatte, Altstadt und Rhein und dann wieder zurück nach Buir. Da wir am Sonntag vor dem Dom waren, wurde drinnen gerade eine Messe abgehalten und draußen massiv die Hand aufgehalten. Wir haben uns schnell verzogen.

Kart Bahn BuirZurück in Buir besichtigen Doris, Bernhard und ich die nahe gelegene Kartbahn. Diese ist nur für Profi’s mit eigenem Kart zugänglich. Hier hat wohl ‚Schummi‘ seine ersten Runden gedreht. Seinem Vater gehörte die Bahn. Die Miet-Karts für alle fahren auf einem winzigen Kurs nebenan zu riesigen Preisen. Den Profis bei ihren Runden zuzusehen war aber auch nicht schlecht. Diese Karts haben wohl deutlich mehr als 9ps die ich selber kenne. Da kribbelt es in den Fingern, aber dann besinne ich mich wieder auf mein Motorrad und weiß das es auch schnell sein kann.

Der Abend wurde dann in Vorfreude auf die anstehende Tour mit Videos über Schottland und gegenseitiges Kennenlernen verbracht. Ab und zu mussten wir dann noch dem Video-Rekorder gut zureden die Bänder wieder herauszurücken, was zusätzliche Abwechslung brachte. Die Drohungen mit dem Bikerwerkzeug waren dann so überzeugend, das wir einige Filme sehen konnten.

Wichtiger Hinweis: Die Verbindung Zeebrugge / Rosyth ist eingestellt. Superfast fährt die Strecke nicht mehr. Man muss wieder über Amsterdam nach Newcastle fahren.

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Seite 2 Bilder vom Tag

3.Tag – Buir nach Zeebrugge

26.5.2003 – Von Buir durch Belgien nach Zeebrugge zur Fähre

Wichtiger Hinweis: Die Verbindung von Zeebrugge nach Rosyth wurde von Superfast eingestellt.

Heute sind noch Brigitte (Suzuki) und Gerald (Yamaha XJR1300) aus Weinstadt und Bernd (BMW GS 1150) aus Nürnberg zu uns gestoßen. Die Sachen fertig gepackt, so das man auf der Fähre möglichst wenig mit schleppen muss, und ab geht es in Richtung Aachen und weiter über Brüssel nach Zeebrugge zum Fährhafen. Die Fahrt durch Belgien ist langweilig – stures Tempolimit auf guten Autobahnen. Kurz vor der Fähre tanken wir noch einmal billigen Kraftstoff. Das Benzin in Schottland soll angeblich teurer sein.

Trotz einiger Pausen sind wir etwas früh dran, was den Vorteil hat, das wir vorne stehen und in aller Ruhe unsere Tickets holen können und ganz vorne in der Schlange stehen. Die Zeit hätte gereicht um einen Abstecher nach Brüssel rein zu machen, aber man weiß ja nie und die Fähre warte nicht auf Nachzügler. Da wir keine Kabine haben ziehen die meisten sich bereits jetzt um und verstauen soweit möglich alles in den Koffern und Taschen, die während der Überfahrt am Motorrad bleiben. Während der Überfahrt ist kein Zugang zum Parkdeck möglich! Das Wetter ist erstklassig. Es ist keine Wolke am Himmel zu sehen. Der Wetterbericht kündigt für Deutschland eine Hitzewelle an. Wir sitzen und warten. Der Ticketschalter mit seiner Wartehalle bietet keine Abwechslung. Hier gibt es noch nicht mal einen Imbiss, nur einen Getränkeautomaten. Ich nutze die Zeit um mit Bernd einen Abstecher in die Stadt zu machen um eine Bank zu suchen.

Gegen 16Uhr30 geht endlich das Tor auf und wir rollen in die Fähre ein. Es ist schon recht beeindruckend, wenn man noch nie auf so einem Schiff war. Wir fahren einmal durch das Schiff, dann im Schiff ein Deck höher und stellen uns dicht bei dicht hin. Jeder beäugt argwöhnisch die Schiffsmannschaft die damit beschäftigt ist Reisebusse rückwärts an unseren Bikes vorbei zu lotsen und anschließend die Motorräder zu vertäuen. Sie haben gelernt und es recht ordentlich gemacht. Teilweise wurde man sogar gefragt, wo der Fixpunkt sein soll.

Als nächstes besichtigen wir unseren Schlafsaal und finden den erwähnten Konferenzraum vor in dem wir uns erst mal schnell einen Platz sichern. Anschließend machen wir einen Rundgang über die Fähre, da außer der Bar noch nichts geöffnet ist. Der Zeebrugge Pier ist nicht gerade eine Augenweide, typischer Industriehafen mit Containerterminal und dahinter die Skyline des Zeebrugge Bad. An Bord der Fähre gilt bereits britische Zeit, also die Uhren eine Stunde zurückstellen.

Kurz nach dem Ablegen öffnet das Selbstbedienungsbuffet, welches mit 24€ nicht gerade billig ist, aber doch sehr lecker ist und eine große Auswahl bietet. Den Großteil des Abends haben wir dann in der Bar zugebracht um möglichst wenig Zeit im Schlafsaal verbringen zu müssen. Irgendwann musste man sich dann doch auf den nächsten Tag vorbereiten und legte sich hin. Dank Ohrstöpsel ging es auch ganz gut. Am nächsten Tag haben wir dann erfahren das man an der Rezeption Decken bekommen kann (wenn sie nicht vergriffen sind) und das die öffentlichen Duschen auf Deck 10 sind. Zu spät.

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