Was es sonst noch erwähnenswertes gibt
Viele Informationen über die Slowakei findet man in der Wikipedia. Dort gibt es einen guten Artikel, der das wesentliche zusammenfasst.
Meine Befürchtungen über eine Reise in den ehemaligen Ostblock erwiesen sich als gänzlich unbegründet. Ich habe das Land und die Leute als sehr offen und Gastfreundlich erlebt. Die Sprache ist zwar nach wie vor unverständlich für mich, aber mit deutsch, englisch, Händen und Füßen ist das kein Problem. Speisekarten sind in fast allen Restaurants mehrsprachig erhältlich. Irgendwie klappt das mit der Verständigung immer.
Apropos Essen. Beim Blick in eine Speisekarte muss man sich an folgendes gewöhnen: grüne Salate sind weitgehend unbekannt. Hier gibt es Kraut- oder Gurkensalat und ähnliches. Auch werden die Gerichte in Einzelteilen mit Gewichtsangaben aufgeführt. Man muss sich in der Regel das Gericht selber zusammenstellen was man essen möchte. Mittags gibt es fast überall einfache Küche mit dem bereits erwähnten Gulasch. Daran kann man sich gewöhnen.
Die Währung ist in beiden Ländern die Krone, aber mit unterschiedlichen Umrechnungsfaktoren und anderem Aussehen. In der Slowakei habe ich mir das Geld aus einem der reichlich verteilten Geldautomaten der Sparkasse gezogen. Ja, wirklich Sparkasse wie bei uns, aber die Bande hat natürlich trotzdem einen saftigen Auslandszuschlag von meinem Konto abgebucht. Sehr ärgerlich.
Seit dem 1.1.2000 muss man bei der Einreise die grüne Versicherungskarte dabei haben. Vergisst man diese und wird kontrolliert, kann die Einreise verweigert werden. Bei Kontrollen im Land kann ein hohes Bußgeld drohen. Aufgrund einer unklaren Gesetzgebung ist auch u.U. der Nachweis über eine Reisekrankenversicherung erforderlich!
Da wir abseits der Hauptverkehrsadern unterwegs waren, sind wir von Blitzern verschont geblieben. In den Städten muss man aufpassen, da in der Slowakei großflächig Tempo 40 getestet wird. Hier sieht man auch ab und zu mal einen Anhalteposten der zügige Fahrer mit seiner kleinen Kelle stoppt.
Wir waren vorsichtig, was den möglichen Diebstahl von Motorrädern betrifft. Während der Nacht waren diese immer eingeschlossen. In der Hohen Tatra standen sie allerdings offen vor dem Hotel. Hier hatten wir keine Bedenken. Während Besichtigungen blieb immer jemand an den Fahrzeugen zurück. Es gab Orte mit hoher Zigeunerdichte und da war doch aufpassen angesagt (wegen dem Gepäck).
Wenn ich hier von Zigeuner spreche, ist das nicht böse gemeint. Bei uns heißt das ja Sinti und Roma aber in der Slowakei ist das anders. Hier gibt es auch teilweise hausgemachte Probleme. So ganz verstanden habe ich die Hintergründe nicht, aber offenbar stellt der Staat Unterkünfte an bestimmten Orten für sie zur Verfügung. Das führt zu Slumbildung wie wir live vor Ort sehen konnten. Bloß nicht mit dem Motorrad stehen bleiben und evtl. sogar fotografieren. Man hat uns davor gewarnt.
Ich würde jederzeit wieder eine Reise in die Slowakei unternehmen. Das Land ist von Tourismus noch nicht überlaufen und die Straßen sind im guten Zustand. Überall sind Trupps zur Erhaltung unterwegs. Abseits der Städte kann man das Land genießen. Eine Fahrt in die Hohe Tatra von Berlin aus über Polen ist auch nicht besonders weit. Nur knapp 650km und man ist vor Ort. Das wussten zu Zeiten der DDR auch schon die Deutschen zu schätzen und verbrachten dort ihren Urlaub.
Die gesamte Tour in der Übersicht
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Wie war das jetzt mit der Sicherheit? Wenn wir zu zweit oder dritt unterwegs sind, können wir uns ja gar nichts ansehen, wenn immer jemand die Motorräder bewachen muss.
Man muss bedenken, das die Reise jetzt 8 Jahre her ist und in der Zeit ändert sich einiges. Eigentlich sieht man schon, wo man sein Bike beruhigt abstellen kann und wo nicht. Es gab zu unserer Zeit einige Stellen wo einige nicht so vertrauen erweckende Personen unterwegs waren. Da würde ich das Motorrad mit Gepäck nicht unbewacht stehen lassen. Allerdings waren wir auch in Städte wo das gar kein Problem war.
In unserem Stützpunkt in der Hohen Tatra hatte ich überhaupt keine Bedenken direkt vor dem Hotel zu parken. Allerdings wurde uns dringend abgeraten an einer der Roma Siedlungen auch nur anzuhalten. Wenn du das vor Ort siehst, verstehst du warum. Und das nennt sich dann Europa und EU….
Sonst haben wir nur liebe nette und freundliche Menschen auf der Tour kennen gelernt.Ich würde jederzeit wieder in dieses schöne Land fahren.