BDC Frankreich Tag 06 Museum Savigny les Beaune

Wir kommen endlich in den Genuss eines echten französischen Frühstücks oder das was man dafür hält. Andere Länder, andere Sitten. Aber das schreckt uns nicht da wir in voller Vorfreude auf den Besuch des Château de Savigny-Lès-Beaune sind, was unser eigentliches Ziel dieser Reise ist. In meinem Bericht zur Loire-Tour anno 2004 habe ich es ja schon beschrieben und nun ist es an der Zeit nach über 10 Jahren mal wieder vorbei zu sehen und nach zu sehen, ob sich was verändert hat. Diesmal haben wir aber den ganzen Tag Zeit uns den Sammlungen zu widmen und die Motorräder bleiben auf dem Parkplatz des Hotels stehen. Wir laufen runter in den Ort und decken uns auf dem Weg noch beim örtlichen Einkaufsladen mit Mineralwasser und Baguettes ein. Im Chateau gibt es keinen Imbiss für den kleinen Hunger und das Restaurant ist nichts für uns.

tag06-023
Fiat Abarth Sammlung

Nachdem wir unseren Obolus von 10€ entrichtet haben stehen wir auch schon auf dem Gelände. Man hat sich jetzt eine Art Rundgang ausgedacht und beschildert, der einem nach und nach zu den einzelnen Sammlungen bringt. Gleich am Eingang geht es in die Fiat Abarth Sammlung. Hier stehen teils einmalige Prototypen neben aufgemotzten Serienmodellen. Wir haben uns sagen lassen, das man aus Italien schon länger versucht die Renner in die Heimat zu holen, aber das lehnt man hier strickt ab. Die Sammlung ist einmalig auf der Welt. Im gleichen Anbau war vor 10 Jahren auch eine wüste Sammlung diverser Motorräder in allen Zuständen. Jetzt hat man Ordnung geschaffen und nimmt das als Nachrückplatz für die eigentliche Motorradsammlung. Die Maschinen hier warten auf ihre Restauration. Dazu gekommen sind Schaukästen mit Motorradmodellen diverser Hersteller. Schon hier in diesen Räumen verbringen wir Stunden. Wir denken daran, was noch alles vor uns liegt und folgen dem Rundgang in den Park.

tag06-167
Maschinen für den Weinanbau

So kommen wir in eine Ecke, die wir beim letzten Besuch mangels Zeit übersehen haben. Es gibt bekanntlich nichts, was man nicht sammeln kann und da wir uns in einem Weinanbaugebiet befinden kann man auch Maschinen sammeln, die speziell dafür entwickelt wurden. Das sind teilweise verrücke Eigenkonstruktionen und Prototypen für die spätere Serienfertigung. Ein sehr spezielles Thema, auf das man sonst wohl kaum trifft. Nun ist es aber so, das man auch Lücken füllen muss und dann stellt man eben mal Kutschen für Beerdigung und Hochzeit mit in die Ausstellung sowie demontierte Triebwerke und Motoren der Flugzeuge, auf die wir im weiteren Verlauf unseres Rundgangs treffen werden. Auch ein ausrangierter Flugzeugrumpf einer Nora Atlas steht da schon mal rum, den man als Geräteschuppen nutzt. Ein paar Trecker dürfen natürlich auch nicht fehlen…

Weiter geht unsere Runde zu den Fliegern im Park. Hier ist so einiges aus der Französischen, Italienischen und Russischen Militär-Fliegerei der 50-70’er Jahre abgestellt. Der Zahn der Zeit beginnt an den Exponaten unter freiem Himmel zu nagen. Trotzdem ist es interessant da man an einige Flieger direkt ran kommt. Andere Exponate stehen aber hinter einem Zaun.

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Flugzeuge im Park

Überall sind Tafel mit Modellbezeichnungen angebracht und der Flugzeugfan wird hier sicher auf seine Kosten kommen. Unsere Kenntnisse dieser Materie halten sich eher in Grenzen und so schlendern wir einfach durch die Reihen und machen unsere Bilder. Trotzdem ist es spannend hier und da mal das eine oder andere ungewöhnliche Detail zu entdecken. Inzwischen meint es das Wetter auch mehr als Gut mit uns.

tag06-249
Feuerwehr Sammlung

Nach den Fliegern kommen wir in eine kleine Halle mit historischen Feuerwehrfahrzeugen. Das es dafür Sammler gibt habe ich schon gehört und warum auch nicht. Neben dem eigentlichen Fahrzeug gibt es eine Menge Technik an diesen Wagen. Wenn man dann auch Fahrzeuge aus den Anfängen der Feuerwehr neben modernen Geräten platziert kann es selbst für den Laien spannend an zu sehen sein. Die Halle ist nicht besonders groß aber hier haben doch schon einige Exponate ihren Platz gefunden. Wir nehmen uns etwas Zeit die Konstruktionen genauer zu betrachten um dann anschließend in den Park zurück zu kehren, wo uns eine kleine Insel im Fluss, der durch den Park fließt, zu einer Mittagspause einlädt. Wir kühlen die Füße ein wenig im Eiskalten Wasser und machen uns über unsere Baguettes her.

tag06-277So für den Rest des Tages gestärkt nehmen wir den Letzten Teil der Sammlungen in Angriff, den unser eigentliches Interesse gilt. Im Hauptgebäude befindet sich in den oberen Etagen eine Zweiradsammlung mit Exponaten vom Anfang des letzten Jahrhunderts bis in die 1970’er Jahre. Hunderte, wenn nicht sogar tausende Fahrzeuge sind dort untergebracht. Aber zuerst streifen wir noch durch die zugänglichen Räume des Untergeschoss und bewundern die Einrichtung. Auch hier versteckt sich in der einen oder anderen Ecke eine kleine Sammlung vom Modellen. Die alten Gewölbe-Räume sind einladend und ich stelle mir vor wie das hier früher mal zugegangen ist. Allerdings will ich lieber nicht daran denken wie man im Winter die Räume warm bekommt. Die großen offenen Kamine sprechen da Bände.

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Motorrad Sammlung im Chateau

Aber jetzt geht es endgültig nach Oben zu den Motorrädern. Für mich hat sich nicht allzu viel gegenüber meinem ersten Besuch hier geändert aber Steffen ist voll in seinem Element. Wir nehmen uns alle Zeit die wir haben um die Gefährte genauer zu betrachten. Die teils exotisch anmutenden Konstruktionen aus vergangenen Zeiten lassen uns über die eine oder andere Funktion der Mechanik diskutieren. Steffen kennt sich da besser aus und so erweitere ich meinen Horizont in Sachen alter Technik ohne Computersteuerung. Eigentlich braucht man hier schon alleine einen Tag um sich alles genau anzusehen. Beim Anblick der fahr-fertig restaurierten Maschinen kommt der eine oder andere Wunsch auf mit diesen Exemplaren den Rest unserer Tour zu fahren aber das bleibt ein unerfüllbarer Wunschtraum. Schade.

Nach dem wir es endlich geschafft haben auch die letzten Gefährte ausgiebig zu würdigen nimmt uns noch eine andere Ecke des Gebäudes auf, wo wir wieder auf Modelle und Exponate aus der Raumfahrt treffen. Lange bleiben wir aber nicht, denn man will bald schließen – wir haben kaum bemerkt, wie lange wir hier gestöbert haben. Das passt aber, denn das Hungergefühl meldet sich und so kehren wir schnell ins Hotel zurück um uns für die Pizzeria am Abend vorzubereiten. Diesmal klappt das mit den Öffnungszeiten und wir lassen den gelungenen Tag ausklingen.

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Auf den nächsten Seiten gibt es viele Bilder von den einzelnen Sammlungen

BDC Frankreich Tag 07 von Savigny les Beaune nach Morsbronn

tag07-003
Lud’Hotel Savignyles-Beaune

Die Tour durch das Chateau am Vortag spüre ich noch in den Beinen als wir bei strahlend blauen Himmel auf der Frühstücks-Veranda sitzen. Wir machen das Beste aus den uns zur Verfügung stehenden Mitteln und bereiten uns auf einen langen Tag vor. Die Etappe heute soll uns ins 400km entfernte Morsbronn-les-Bains im Elsass bringen. Wir begleichen unsere Rechnung, sammeln alles ein und verstauen das Gepäck. Wir sind abfahrt-bereit aber nicht mein Motorrad. Schlüssel rein und gar nichts passiert aber ich merke in dem Augenblick schon was los ist. Beim Abstellen vor 2 Tagen ist mir das Schloss in Parklicht-Stellung gerutscht und das überlebt eine kleine Motorrad-Batterie nicht, die schon ein wenig schwächelte.

tag07-007
Wer den Schaden hat …

Also erst mal wieder raus aus den Klamotten, Werkzeug gesucht, Verkleidung demontieren. Anders kommt man ja bei mir nicht an den Übeltäter ran. Steffen versucht mir Starthilfe zu geben aber das klappt nicht. Der Akku ist dermaßen tot das nichts geht. Mein Anlasser zieht zu viel Strom und ohne Strom geht weder Elektronik noch Benzinpumpe. Nach einigen Versuchen gibt uns der Besitzer des Hotels mit seinem großen Diesel ordentlich Power und nachdem wir an meiner Dicken eine vernünftige Masse bei all dem Plastik und Lack gefunden haben gibt der 4-Zylinder endlich wieder Lebenszeichen. Merci.

Wir messen nochmal und der Akku scheint Ladung anzunehmen. Mit einer guten Stunde Verspätung brechen wir nun nach Norden in Richtung Dijon auf. Eben haben wir noch beim schrauben in der Sonne geschwitzt aber die Luft ist beim fahren doch deutlich zu kühl. Also erst mal wieder anhalten und darauf achten das der Motor auch an bleibt, denn noch reicht die Ladung garantiert nicht für einen erneuten Start. Also Gang raus ehe der Ständer kommt, Licht aus, laufen lassen und Klamotten überziehen. Alles geht gut aber wir müssen noch tanken und kurz vor Dijon muss neuer Sprit her. Es kommt wie es kommen muss, es reicht noch nicht zum anlassen aber immerhin kommt die Elektronik und die Pumpe und so reicht es das Steffen kurz anschiebt um die Geister neu zu wecken. Das kann ja noch lustig werden. Ich bin schon in Gedanken, wo ich hier eine neue Batterie auftreiben soll. Da uns die Zeit weg läuft lassen wir den geplanten Abstecher nach Dijon aus und umfahren die Stadt. Dadurch haben wir heute auch relativ wenige Fotos auf unseren Speicherkarten.

So geht es weiter in Richtung Vogesen, die wir aber diesmal am westlichen Rand passieren wollen. Am Himmel erscheinen auf einmal kleine dunkle Wolken und so dauert es nicht lange bis wir in einen kurzen aber heftigen Schauer geraten. Rund herum scheint die Sonne und wir werden nass. Womit haben wir das verdient? Beim nächsten kleinen Rast-Stopp lass ich die FJR auch weiterlaufen. Der Lüfter ist schwer am schuften aber ich mach die jetzt noch nicht aus. Später auf dem Weg überrascht uns noch ein Hagelschauer und wir flüchten in eine Bäckerei. Diesmal ist das Motorrad aus aber nachdem wir uns gestärkt haben und die dunkle Wolke weg ist tut meine Dicke so als sei nichts gewesen und springt an. Glück gehabt, alle Zellen der Batterie noch in Ordnung.

tag07-015
Begegnung am Ratplatz

Wir haben eine Lange Etappe zu bewältigen und nehmen die Schnellstraße. Hier darf 110 gefahren werden und wir kommen zügig voran. Rechts ziehen die Berge der Vogesen vorbei und ich muss aufpassen rechtzeitig die Schnellstraße N4 bei Phalsbourg zu verlassen ehe sie zur Autobahn A4 wird, dann da steht eine Mautstelle. Die Ausfahrt ist ein wenig vertrackt aber wir schaffen es gerade so und landen auch gleich auf einen Autohof, wo Steffen seiner Triumph ein wenig Benzin gönnt. In meinem Fass ist noch reichlich drin. Während wir noch Kaffee trinken wird es plötzlich eng auf dem Platz als mehrere Sattelschlepper mit Schützenpanzer auf der Ladefläche hier auch einen Halt einlegen.

tag07-019Die letzten Kilometer zu unserer Unterkunft, dem Hôtel Restaurant Ritter’Hoft Morsbronn-les-Bains, fahren wir wieder zur Entspannung über kleine Nebenstraßen durch das Réserve Nationale de Chasse de la Petite-Pierre. Das Wetter hat sich erholt und wir genießen die Abendsonne auf unserem Weg über die Hügel und kleine Städtchen ins Hotel. Dort angekommen erinnert man sich dann auch bald an unseren Besuch von 2008, als wir unsere erste Elsass Tour gemacht haben. Die Chefin ist ehemalige Berlinerin und mit der Verständigung hat man hier überhaupt kein Problem. Die Motorräder dürfen auf dem Hof parken und wir bringen unsere Sachen aufs Zimmer. Nachdem wir uns eingerichtet haben freuen uns auf das Abendessen. Wir haben für 2 Tage Halbpension gebucht, denn die Küche hier ist sehr gut. Es gibt mehrere Gänge, dazu ein (oder 2) Bier und der ganze Ärger von heute Morgen ist vergessen. Steffen nutzt das brauchbare WLAN um mit WhatsApp nach Hause zu telefonieren und ich lass den Tag auf der Veranda ausklingen.

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Auf der Seite 2 gibt es die Reiseroute und auf Seite 3 die Bilder vom Tag

BDC Frankreich Tag 08 Maginot-Linie Elsass

tag08-003
Startklar am Morgen in Morsbronn

Heute bleiben wir in der Gegend und machen eine kleine Rundfahrt nach Bitche und Schoenebourg um ein paar interessante Orte zu besichtigen. Im Hotel gibt es aber erst einmal ein brauchbares Frühstück und anschließend messen wir noch einmal die Spannung meiner Batterie – alles ok. Also steht einer schönen Tour durch den nördlichen Elsass nichts im Weg. Mit passender Musik im Helm starten wir in Richtung Uberach, denn hier wollen wir in der Distillerie Artisanale Hepp ein wenig einkaufen. Ich freue mich schon auf den kleinen aber feinen Hof-Laden. Kurz nach dem Eintreten erkennt uns der Chef auch wieder, obwohl unser letzter Besuch schon 7 Jahre her ist. Wir kaufen ein paar Mitbringsel ein und setzen dann unseren Weg fort. Die Flaschen bleiben bis Berlin zu – don’t drink and drive.

tag08-014
vor der Zitadelle Bitsche

Nach dem wir die durch Landwirtschaft geprägten Hügel und Felder hinter uns gelassen haben fahren wir bei Dossenheim-zur-Zinsel wieder in den Réserve Nationale de Chasse de la Petite-Pierre ein, den wir gestern schon auf unserer Anreise kurz geschnitten haben. Heute werden wir aber ein längeres Stück durch die schöne Gegend des Nationalparks fahren. Wie immer legen wir ein eher gemütliches Tempo vor und genießen die Verkehrsarme Straße, die uns durch die dichten Wälder bringt. Wir passieren La Petite-Pierre, wo uns eine ganze Staffel Gendarmerie auf Motorrädern entgegen kommt. Der entgegen kommende Verkehr warnt dann auch fleißig vor weiteren Posten am Wegessrand aber wir bleiben unbehelligt. Scheinbar trainieren sie hier die Verkehrsstaffel oder ein anderes Manöver ist im Gange.

Immer weiter geht es über die Dörfer und kleine Städte weiter nach Bitche, wo wir hoch zum Parkplatz vor der Zitadelle Bitsche fahren. Ich kenne den Weg schon vom Besuch im Jahr 2008 und so verpassen wir die Einfahrt diesmal nicht.

tag08-038
Blick auf Bitche von der Zitadelle

Die imposante Festung thront auf einer Klippe hoch über der Stadt und wir müssen vom Parkplatz erst mal den Berg hoch. Die Klamotten und Helme bleiben aber in den leeren Koffern am Motorrad zurück, denn die Sonne meint es heute wieder gut mit uns. Das finden auch die vielen Eidechsen, die hier überall herum wuseln und auf den Mauern der Festung Wärme tanken. Eine Besichtigung der Zitadelle von innen haben wir aus Zeitgründen nicht vor denn um 14Uhr öffnet das Fort Schoenebourg und bis dahin sind es noch ein paar Kilometer. So umrunden wir die Zitadelle einmal von außen und genießen die Aussicht von hier oben runter auf die Stadt. Wer sich vorab über die Zitadelle informieren will findet neben den Informationen auf der offiziellen Homepage in der Wikipedia einen brauchbaren Artikel.

tag08-091
Neidisch?

Nach unserem Spaziergang um die Zitadelle haben nicht nur wir Durst sondern auch das Motorrad von Steffen und so suchen wir die eine von zwei Tankstellen mit angeschlossenen Supermarkt der Stadt auf. Zuerst verpflegen wir uns, kaufen frisches Baguette, Salami, Käse und Kleinigkeiten ein und befassen uns dann mit dem Tankautomaten. Bis jetzt sind wir immer mit Bargeld durch gekommen aber hier gibt es weit und breit nur Automaten. Die Menü-Führung ist natürlich nur in französisch verfügbar und erst mal ist nicht wirklich klar was die von einem wollen. Wir beißen uns über Säulennummer, Kraftstofftyp und Kartenart zur Pin-Eingabe durch um dann vom Automaten abgelehnt zu werden. Na toll. Also zur nächsten Automaten-Tanke um die Ecke und diesmal klappt es. So geht es nun weiter nach Osten in Richtung Schoenebourg. Als wir eine gemütliche Bank am Straßenrand entdecken halten wir und packen unseren Einkauf aus – Picknick ist angesagt, lecker!

tag08-106
Endloser Gang im Fort Schoenebourg

Irgendwie verlieren wir die Zeit aus den Augen und so ist es bereits fast 15Uhr als wir am Materialeingang des Fort Schoenebourg eintreffen. Wochentags ist der Einlass nur von 14-16Uhr geöffnet und gegen 17Uhr schließt man dann. So bleiben uns nur gute 2 Stunden zur Besichtigung des unterirdischen Fort, das durch einen Förderverein instand gehalten wird. Die Gelder aus dem Eintritt leisten einen Beitrag um die Anlage zu erhalten. Unten im Fort ist es recht kühl und wir ziehen uns vorher passend um. Es ist auch einiges an Wegstrecke zurück zu legen und so sollte man auf gutes Schuhwerk achten. Nach der Kasse geht es über das Treppenhaus des Materialeingang erst mal über 30m in die Tiefe. Oben sieht man nichts weiter als einen kleinen Bunker-Bau, 300m weiter noch einen kleineren, der den Truppenzugang darstellt. Mehr ist nicht zu erkennen.

tag08-166
Im Fort Schoenebourg

Die Anlage ist gut Organisiert und wir folgen den Hinweisen durch die einzelnen Räume. Auf dieser Seite des Forts befinden sich die Unterkünfte und Versorgungseinrichtungen sowie die Technik, die benötigt wird die Anlage zu betreiben. Es ist schon faszinieren zu sehen was hier geschaffen wurde. Das alles wurde unter Tage in den Boden gegraben. Es existiert auch eine kleine Bahnlinie samt Bahnhof und Züge, die aber leider nicht in Betrieb sind. Warum? Nun ja, die Anlage besteht aus 2 Teilen und um zur Gefechtsstellung zu kommen muss man einen endlosen Stollen folgen, der sich in der Ferne verliert. Wenn man meint das Ende erreicht zu haben macht der Stollen eine Kurve und man muss noch einmal so weit laufen um zum Kampfbereich zu kommen. Bedenken muss man auch, das man die Strecke auch noch einmal zurück laufen muss. Wer sich einen Eindruck von den Ausmaßen der Anlage verschaffen will kann sich das von oben bei Google Maps ansehen. Die Gefechtsstellungen liegen rechts oben an der D76. Der Besuch des Fort lohnt sich, auch für Pazifisten.

Nach dem Besuch sind wir ziemlich geplättet als wir nach draußen in die Wärme kommen. Zum Glück ist es bis zum Hotel nicht weit und wir freuen uns schon auf eine Dusche und unsere Abendessen.

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Auf der Seite 2 gibt es die Reiseroute, Seite 3 Bilder aus Bitche und auf Seite 4 aus Schoenenbourg

BDC Frankreich Tag 09 von Morsbronn nach Münnerstadt

Am frühen Morgen beim Frühstück realisieren wir das unsere Reise mit großen Schritten ihrem Ende zustrebt. Aber noch ist es nicht soweit und vor uns liegen 370km, die uns in die Bayrische Rhön nach Münnerstadt bringen werden. So begleichen wir unsere Rechnung im Ritter Hoft und verabschieden uns für dieses Jahr von unseren Gastgebern. Ich werde sicher irgendwann noch mal hier her kommen und das Hotel als Ausgangspunkt für weitere Touren durch den schönen Elsass zu nutzen.

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Rast am Johanniskreuz

Wir brechen auf und fahren ein letztes mal durch die Nord-Vogesen Richtung Deutschland. Dabei bleiben wir wie immer auf den kleinen Straßen und können so bei traumhaften Wetter noch einmal die schöne Gegend genießen. In Deutschland angekommen nutzen wir die erste Tankstelle um unsere Handys wieder voll funktionsfähig zu machen und voll zu tanken. Endlich kein gefummel mehr mit Tankautomaten. Wir wollen eine längere schöne Strecke durch den Pfälzer Wald fahren, was uns heute auch möglich ist. Es ist mitten in der Woche und die ganzen Fahrverbote am Wochenende für Motorräder in dieser Gegend interessieren uns nicht. Aber zuerst müssen wir über die B10, auf der sich der Verkehr bündelt und die eine große Baustelle ist. Zum Glück verlassen wir diese Straße bei Rinnthal bald und fahren auf der B48 die Berge hoch.

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Frechheit!

Wir sind wie immer gemütlich unterwegs aber auch uns kann ein schleichendes Wohnmobil nerven, das sich die Steigungen hoch müht. Es dauert bis wir eine sichere Möglichkeit zum überholen finden da das Wohnmobil gar nicht daran denkt uns mal vorbei zu lassen. Im Blindflug zu überholen ist nicht unser Ding. So kommen wir endlich am Johanniskreuz an, wo wir die Gelegenheit nutzen eine kleine Kaffee-Pause zu machen. Überrascht stellen wir fest, das es fast schon Mittag ist und wir von unserer Strecke bislang kaum was geschafft haben. Wir beeilen uns wieder auf die Räder zu kommen und nehmen die Kurven Richtung Neustadt an der Weinstraße in Angriff. Das macht noch mal richtig Spaß. Wir machen einen letzten Abstecher hoch zum Kalmit um dann runter in die Ebene zu fahren. Die Hügel hören wie abgeschnitten auf und wir fahren durch die Wein-Dörfer Richtung Speyer, wo wir den Rhein überqueren.

Wir merken schnell das wir wieder in der Zivilisation sind, denn der Verkehr wird zusehend heftiger. Vorbei an Hockenheim und Sandhausen lassen wir Heidelberg links liegen und folgen ab jetzt dem Verlauf des Neckar bis Eberbach. Eigentlich eine schöne und gut ausgebaute Strecke aber einfach zu viele Autos für unseren Geschmack. Aber jetzt geht es durch den schönen Odenwald und wir können wieder entspannen. Über Kirchzell erreichen wir bei Miltenberg am Main. Wir nehmen heute aber jeden großen Fluß in Deutschland mit. Der Main wird mit seinen Schwüngen bis Gemünden unser Begleiter bleiben auch wenn wir den einen oder anderen Bogen abkürzen. Links und Rechts gibt es viel zu sehen aber irgendwie vergessen wir anzuhalten und mal ein paar Bilder zu machen. So haben wir einen Grund irgendwann noch mal in diese Gegend zu fahren und das versäumte nach zu holen. Hier muss ich noch mal hin.

tag09-014
Zimmer im Hotel Tilman in Münnerstadt

So langsam kommt unser Ziel Münnerstadt näher. Wir müssen aber erst noch an Hammelburg vorbei. Gleich dahinter hat man einen guten Blick auf die Intelsat Erdfunkstation Fuchsstadt, die links an uns vorbei zieht. Jetzt müssen wir uns nur noch durch Bad Kissingen quälen und nehmen dann die letzten schönen Kurven zu unserem Tagesziel in Angriff. Münnerstadt ist ein kleines altes Städchen am Rand der Bayrischen Rhön in Unterfranken. Hier haben wir im Hotel Tilman gebucht. Der Chef pflegt draußen die Anlage und schickt uns auch gleich in die geräumige Garage um unsere Bikes unterzustellen. Das ist ein Tourenfahrer-Hotel und man fühlt sich gleich willkommen. Wir kriegen unsere Zimmerschlüssel und den Hinweis, das die Küche heute kalt bleibt. Aber kein Problem, wir kriegen den Deutschen Keller gleich um die Ecke als Empfehlung. So richten wir uns ein und als wir die Straße von uns geduscht haben spazieren wir ums Eck um uns im Garten des Restaurants einen Platz zu sichern. Noch ist es angenehm warm in der Sonne und wir genießen die Fränkische Küche. Die wissen echt wie man lebt. Der kleine Spaziergang zurück ins Hotel kommt da genau richtig und es dauert nicht lange bis wir tot-müde in die Betten fallen.

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Die Reiseroute gibt es auf Seite 2, Bilder vom Tag auf Seite 3

BDC Frankreich Tag 10 von Münnerstadt nach Berlin

Die Zimmer im Hotel Tilman sind Klasse. Es gibt schönes Bad und das WLAN ist von guter Qualität. Endlich bekommen wir auch wieder ein gutes Frühstück, das wir uns ausgiebig schmecken lassen, denn heute fahren wir unsere letzte Etappe von 450km an einem Stück bis Berlin. Wir begleichen noch unsere sehr dezent ausfallende Rechnung, es war das preiswerteste Hotel auf der gesamten Tour, und fahren ums Eck zur Tankstelle. Das ist praktisch und man kann gleich alles zusammen erledigen. Dann noch richtig anziehen und wir können den Tag auf freien Straßen in Richtung Bad Königshofen im Grabfeld beginnen.

Die Route bringt uns wieder in Richtung Hildburghausen und weiter in den Thüringer Wald. Hier waren wir wir auch schon auf dem Hinweg aber das stört nicht weiter. So sehen wir alles auch aus der anderen Perspektive. Vorbei am Rennsteig geht es dann wieder durch die Hügel und Berge nach Saalfeld/Saale und immer weiter bis Gera. Wir fahren und fahren und keiner hat Lust irgendwelche Bilder zu machen. Das ist auch nicht unbedingt nötig und wir lassen lieber die Eindrücke auf uns wirken – Der Weg ist das Ziel und von dem haben wir heute reichlich unter den Rädern. Apropos Räder: langsam geben meine Bridgestones vorne auf. Das Profil zeigt deutliche Sägezähne und ich bekomme Schimmi in den Lenker. Also schön festhalten. Bis Berlin wirds noch reichen, dann kommen sie runter.

Nachdem wir Gera erreicht haben entscheiden wir uns über Zeitz zur A9 zu fahren. Es ist schon Nachmittag und irgendwie verspüren wir hier keine Lust weiter auf der Landstraße bis Berlin zu fahren. So nehmen wir jetzt das erste Stück Autobahn bis Berlin und sind anschließen froh über unsere Entscheidung. Berlin hat uns wieder und wir haben eine schöne Reise hinter uns.

Ich hoffe der eine oder andere kann hier ein paar Anregungen und Informationen für eigenen Touren entnehmen und wünsche euch viel Spaß beim fahren.

Die Reiseroute vom Tag gibt es auf Seite 2, die Komplette Tour als Übersicht auf Seite 3