Tag 7: von Furøy Camping nach Rica Hotel Sandnessjøen, 181km
Wir haben ein Problem: Die Nächte sind einfach zu kurz. Nachdem wir ein bisschen den Sieg unserer EM Mannschaft zusammen mit unseren Nachbarn gefeiert und alles andere fertig gemacht haben ist es auch schon wieder 1Uhr. Der Wecker klingelt um halb Acht und schon geht es wieder weiter auf der Piste. Dabei könnte man hier in Furøy gut noch ein einen oder zwei Tage bleiben. Ein Abstecher zum Gletscher auf der anderen Seite des Fjords lockt und auch die Hütte lädt zum bleiben ein.
Die Sonne lacht bis über die Ohren, es ist warm und angenehm und so machen wir uns auf den sehr kurzen weg zur ersten Fähre direkt am Hüttenplatz. Unsere Nachbarn sind auch schon da und wir werden sie auf dem Weg nach Süden noch öfters treffen. Die Fähre nach Ågskardet kommt pünktlich und 10 Minuten später sind wir wieder unterwegs auf der Route 17, immer an der Küste entlang. Unser nächstes Etappenziel ist Jektvik, wo wir die 1h Fähre nach Kilboghamn nehmen wollen. Die Fahrplanmäßige Fähre kommt aber nicht oder ich habe den Plan falsch gelesen und so stehen wir über eine Stunde am Anleger und warten. Langweilig wird es trotzdem nicht, denn unsere Nachbarn sind wieder da und wir kommen auch mit anderen Norwegen Besuchern ins Gespräch. Die BlueBike Anlage im Helm sorgt derweil für ein bisschen Musik. Helm liegt auf dem Moped, voll aufgedreht, reicht für alle.
Endlich kommt die Fähre und wir fahren mit ihr erneut über den Polarkreis. Eine Skulptur an der Küste zeigt die Stelle von 66.33° an und wir verabschieden uns von unserem Nordland Erlebnis. Sie Sonne brutzelt ganz gut auf uns herunter und die Überfahrt vergeht wie im Fluge. Die Überfahrt kostet knapp 12€. Auch die anderen Fähren die wir nun nutzen werden halten sich Preislich im Rahmen. Scheinbar das einzige, was in Norwegen einigermaßen günstig ist. Um 13Uhr40 haben wir wieder Land unter den Reifen und es geht weiter auf der Route 17. Eigentlich könnte man hier alle paar Meter stehen bleiben und Fotos machen. Hinter jeder Biegung gibt es neue phantastische Aussichten. Ungewohnt ist es auch durch eine Landschaft wie in den Alpen zu fahren und beim Blick auf das Navi zu sehen, das man auf Meereshöhe unterwegs ist. Wir genießen die Strecke in vollen Zügen und freuen uns über ausgesprochen wenig Verkehr.
Um 15Uhr30 erreichen wir unsere Fähre in Nesna genau zur richtigen Zeit. Kaum angekommen und schnell getankt, die Tankstelle ist direkt am Anleger, geht es auch schon wieder an Bord und ab nach Indre Låvong. Auf den Fähren wird zügig gearbeitet. Rauf, Klappe zu, los. Wenn der Anleger in Sicht kommt sollte man schleunigst zum Motorrad gehen um sich anzuziehen und startbereit zu sein.
Wir nähern uns unserem Ziel in Sandnessjøen und sind noch völlig entspannt, aber das ändert sich leider bald.
Ich stehe oben an der Helgelandbrücke und mache Fotos. Carlo und Daniel sind zum anderen Parkplatz am Fuß der Brücke gefahren und warten dort. Sie wollen noch mal zu mir hoch kommen und auch Fotos machen. Carlo kommt, Daniel nicht. Nach einiger Zeit fahren wir zum anderen Parkplatz wo und Daniel erklärt das ihm gerade die Kardanwelle gebrochen ist. Jetzt ist Guter Rat teuer. Mit Hilfe freundlicher Campingbus Fahrer aus Deutschland, die hier auch gerade stehen, geht es erst mal die letzten 5km ins Hotel. Das Motorrad bleibt auf dem Parkplatz.
Es ist Samstag Abend und zusätzlich feiert man die Petter Dass Tage so das fast alles geschlossen ist und sehr schwer werden wird irgend etwas zu organisieren. Wir haben aber für die Aktivitäten im Hotel zu dieser Gelegenheit keine Zeit und lassen das Konzert im Hotel ausfallen und verzichten auf das spezielle Menü zu diesem Fest. Jetzt müssen wir erst mal unsere Optionen prüfen und sehen, wie es weiter geht. Reparatur ist mangels Teilen nicht vor Ort in der uns verbleibenden Zeit möglich. Wir versuchen über alle Kanäle irgendwas zu erreichen, Quälen Facebook und die Foren und müssen uns letztendlich doch an den ADAC wenden.
Während dem langweiligen Fußballspiel Frankreich:Spanien haben wir einen Plan ausgearbeitet und wissen hoffentlich wie es weiter geht. Das Moped wird abgeholt und per Sammeltransport vom ADAC nach Deutschland gebracht. Daniel kriegt einen Leihwagen und wird uns den Rest der Tour im Auto begleiten. ADACplus sei dank! Und was positives hat die Sache auch noch: unser Gepäck kommt ins Auto. Soweit stand der Dinge am Abend. Der Tag morgen wir zeigen, was davon wirklich klappt. Durch die ganze Hektik bleibt uns nur Zeit für ein kleines Abendessen auf dem Zimmer mit Sachen aus dem Supermarkt um die Ecke. Schnell wird es spät und wir müssen morgen irgendwie weiter.
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