Bukow

lecker Essen und leere Straßen, von Rudow eine kleine Runde östlich von Berlin, 175km

Der Frühling steht vor der Tür. Es ist leidlich warm und trocken und so geht es kurzentschlossen auf eine Runde durch Brandenburg, östlich von Berlin. Ich habe vor unterwegs Mittag zu essen und so fahre ich gegen 12Uhr in Berlin los. Ich verlasse die Stadt über Alt-Glienicke und folge dem Adlergestell in Richtung Schmöckwitz. In Wernsdorf mache ich an der Oder-Spree Schleuse einen kurzen Stopp für ein Foto. Nach kurzem Warten kann man eine Schleusung hautnah erleben.

Der Weg führt mich weiter nach Erkner und von dort nach Fangschleuse. In dieser Gegend gibt es viele Seen, Kanäle und die Spree, die wir unterwegs öfters mal sehen werden. Es geht über die L38 (Blitzer in Hagelsberg) nach Fürstenwalde/Spree. Wer möchte, kann hier an der Spreebrücke eine Pause einlegen. Auf mich wartet aber ein Stück weiter ein leckeres Essen und so geht es weiter nach Osten auf der L38 und ein paar kleineren Nebenstraßen.

Bei Vorwerk Wilmersdorf biegt man nach Rechts auf die K6736 ab. Ab Alt Mandlitz führt eine kleine Straße durch den Wald zu meinem Ziel am Mandlitzer See. Vorsicht, auf der Straße gilt Tempo 30 und zur Durchsetzung sind Bodenschwellen aufgepflastert. So komme ich an der Klosterscheune an, gerade noch rechtzeitig, denn in einer Stunde ist geschlossene Gesellschaft. Also schnell das Motorrad abgestellt und rein, der Magen knurrt. Bereits von außen sieht das alles sehr einladend aus. Hier wurde offenbar in letzter Zeit einiges Investiert und das scheint sich zu rentieren. Der äußere Eindruck enttäuscht nicht. Drinnen ist es gemütlich und ein Blick in die Runde lässt auf ein gutes Essen hoffen. Die Bedienung ist freundlich und schnell und so kann ich alsbald einen Blick in die Karte werfen. Es gibt eine kleine, aber gut durchdachte Auswahl an leckeren Gerichten mit regionalen Einschlag. Ich entscheide mich für einen kleinen Salat als Vorspeise und der Linumer Kalbsbrust. Klingt gut, dachte ich mir, und die Erwartungen steigen.

Der Salat kommt. Unter einer kleinen Salatschüssel habe ich mir was anderes vorgestellt und bin angenehm von einem Saison Salat in einer Riesen Schale überrascht der mit Balsamico angemacht ist. Lecker. So darf es weiter gehen. Und so geht es auch weiter. Die Kalbsbrust kommt mit Rosmarin Kartoffeln, Sahnemerettich und Lauchgemüse. Ich sage nur eines: gelungen! Die anschließende Rechnung fiel moderat aus und angesichts der Qualität sehr vertretbar. Ich kann die Klosterscheune nur empfehlen.

Nach einer Stunde, die Gesellschaft rückt an, bin ich auch fertig und sehe mir noch den See und die restaurierte Wassermühle an, die leise vor sich hin plätschert. Ich erkunde für die Weiterfahrt den Briesener Weg rechts vom Madlitzer See. Den sollte man nicht fahren denn er ist im schlechten Zustand. Am besten, man fährt den Weg zurück nach Vorwerk Wilmersdorf. Wie auch immer, es geht ab Georgenthal ein Stück auf der B5 bis Heinersdorf und dann auf der L36 nach Norden. Wir kreuzen die B1 und fahren weiter in Richtung Flugplatz Wriezen. Ein Stück weiter liegt ein weiteres Zwischenziel: die Klosterruine Altfriedland am Kietzer See. Wer Zeit und Muße hat, kann die Reste des Klosters aus der Zeit von 1250-1546 besichtigen.

Meine Kamera will nicht mehr und so gibt es ab hier keine Bilder mehr. So fahre ich meine Tour weiter, jetzt wieder gen Westen. Über die L34 geht es in Richtung Bukow (Märkische Schweiz) wo ich einen Kaffeestopp eingeplant habe. Inzwischen kommt die Sonne raus und so genieße ich den Nachmittag bei einem Stück Kuchen und Kaffee am Marktplatz. Bukow ist auch ein Ziel für eine Tour, das man sich mal genauer ansehen sollte. Wer hier noch nicht war, sollte sich den Ort mal auf das Programm schreiben. Man kann u.a. eine Schiffstour über den Schermützelsee machen. Von Bukow geht es über die K6417 bis Garzin. Die Straße hat Kopfsteinpflaster aus alten Zeiten, aber einen neu befestigten Randstreifen, auf dem man gut fahren kann.

Der Rest der Strecke ist wenig aufregend. Wir kommen noch an Rüdersdorf vorbei, das für seinen Zement bekannt ist. Wer sich für alte Industriebauten interessiert findet in der alten Kalkbrennerei sicher ein nettes Anschauungsobjekt. Zu erreichen ist die Brennerei über eine Zufahrt von B1 bei Tasdorf. Weiter geht es dann über Schöneiche und Köpenick in Richtung Berlin Rudow. Eine schöne Runde ist geschafft.

Als Zeitbedarf für die Fahrt, ohne Pausen, sollte man 4-5h einplanen.

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Spreewald

Eine beschauliche Tour durch das grüne Herz Brandenburgs, 287km

Ausgangspunkt für die Tour in den Spreewald ist wieder der U-Bahnhof Rudow im Süden Berlins. Diesmal erfolgt die Anfahrt zuerst über die Autobahn A13 um schnell ins Zielgebiet zu kommen. Wir folgen der A13 bis zur Ausfahrt Teupitz. Erst hier beginnt der eigentliche schöne Teil der Rundfahrt durch den Spreewald.

Wir fahren im Uhrzeigersinn und so führt uns der Weg nach Märkisch Bucholz, wo wir die die B179 kreuzen. Weiter geht es auf der L74 durch einige Dörfer bis zur L42 auf der wir nach Süden abbiegen und am Ufer des Neuendorfer See entlang fahren. Über Unterspreewald und Schlepzig erreichen wir Lübben mit seinen Kahnfahrten durch den Spreewald.

Nach einer Spreewälder Gurke fahren wir gestärkt weiter auf der L44 nach Straupitz um dort auf die L51 Richtung Burg abzubiegen. Burg umfahren wir auf einer sehr schönen Straße durch den Spreewald. Hier gibt es einige Höfe mit Verpflegung und guten Restaurants. Nach dieser Runde erreichen wir Burg wieder von Süden wo wir dann aber gleich Richtung Werben abbiegen.

Auf der L51 fahren wir weiter bis Cottbus. Wer nicht rein fahren will kann die Stadt auch westlich umgehen. Der nächste Wegpunkt ist Kolkwitz westlich von Cottbus. Von hier folgen wir der L49 nach Vetschau. Die Parallel laufende Autobahn kommt in Sicht. Wir bleiben aber auf der Landstraße (Vorsicht Blitzer) und erreichen, hoffentlich nicht um ein paar Euro erleichtert, Lübbenau/Spreewald.

Von Lübbenau ist es nicht mehr weit bis wir zum zweiten mal die Stadt Lübben erreichen. Diesmal allerdings auf der anderen Seite. Hat man beim ersten mal noch keine Gurke gegessen kann man es nun diesmal nachholen. Diesmal folgen wir ein Stück der B115 und fahren über die L71 im Zick-Zack Richtung Brand, wo wir uns dem Tropical Island von der Rückseite nähern. Über kleine Landstraßen fahren wir wieder nach Halbe zum Startpunkt unserer Tour.

Nun kann man über die Autobahn zurück nach Berlin fahren oder sich einen Weg über die Landstraßen suchen, ganz nach belieben. Zeitaufwand für diese Strecke ist, je nach Fahrweise und Anzahl der Pausen, ca. 4-6h.

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Rabenstein 2

Eine Variante der Tour Rabenstein, von der Spinnerbrücke durch den Fläming, 268km

Diese Tour wird uns von Berlin durch den Fläming zur Burg Rabenstein führen. Mit diesem Satz fing auch die Beschreibung der anderen Rabenstein-Tour an. Diesmal starten wir aber an der Spinnerbrücke in Berlin und hier wird sie auch wieder enden. Es ist eine Rundreise in den Süd-Westen von Brandenburg geplant. Ich empfehle einen Start gegen 10:00Uhr nach einem Biker-Frühstück. Unterwegs gibt es ein paar Stopps, so das man für die relativ kurze Strecke doch ein paar Stunden braucht.

Zuerst geht über die A115 vorbei an der eBay-Zentral Deutschland auf dem Gelände des ehemaligen Kontrollpunkt Dreilinden zur Ausfahrt Kleinmachnow. Wir folgen der Straße zur Schleuse und fahren über Stansdorf zur L77. Hier lässt der motorisierte Verkehr schon stark nach. Man muss nur auf die vielen Radfahrer achten, die hier trainieren. Bald wird abgebogen und wir schlängeln uns über L79 und verschiedene Kreisstraßen durch die Gegend. Der Belag ist durchweg in Ordnung.

Bei Schönhagen gelangen wir auf die stärker befahrene B246. Aber keine Sorge, schon in Zauchitz biegen wir auf die L73 ab und schon wird es wieder ruhiger. Wer möchte kann in Dobbrikow an der Gaststätte Die Scheune eine erste Pause einlegen. Danach geht es weiter über kleine Straßen immer weiter Richtung Altes Lager. Ab Lindow gibt es auf der K7215 dann doch etwas feines und gut fahrbares Pflaster, aber nur ein paar Meter, keine Sorge.

Seit einiger Zeit sieht man schon den riesigen Windpark Lindow mit mehr als 70 Windrädern vor uns liegen. Bei Schönefeld kann man auf der Höhe anhalten und den Blick zum einem über die Technik und in die andere Richtung über den Fläming schweifen lassen. Wir stehen auf einer kleinen Anhöhe und können weit nach Westen sehen. Da irgendwo im Wald vor uns liegt das nächste Ziel der Tour. Wir mogeln uns weiter über kleine Straßen zum ersten größeren Stopp durch.

Nach dem unterqueren der A9 gibt es bald einen kleinen Abzweig hoch zur Burg Rabenstein, an dem man leicht vorbei schießt. Also bitte nicht so schnell fahren. Man sieht die Burg erst, wenn man oben ist. Der Wald ist sehr dicht, Satellitenempfang für das GPS ist schon schwierig. Oben gibt es einen großen Parkplatz und man muss nur kurz laufen. Die gute Küche in der Burg ruft wieder und nach dem Essen kann man auf den Burgfried klettern und die Aussicht genießen. Eintritt €1,- (stand 2007). Die Kletterpartie im Turm ist mit Motorradklamotten nicht ganz einfach, aber bislang ist noch jeder hinauf und wieder runter gekommen. Wer kein Mittag in der Gaststätte machen will findet in der urigen Hofbäckerei vor der Burg leckere Snacks.

Den Kaffee auf der Burg lassen wir ausfallen, denn den nehmen wir am nächsten Zwischenstopp zu uns. Man kann die nächste Etappe ein wenig über die A9 bis zur Ausfahrt Köselitz abkürzen aber wir sind ja Genießer und so fahren wir über einige kleine Straßen weiter durch den Fläming. Uns begleiten dichte Wälder und kleine Dörfer. über B107 und B187A geht es kreuz und quer durch die Gegend bis wir bei Reuden wieder auf die B246 stoßen. Hier liegt unser nächster Stopp beim Bikertreff Tequila Drive. Zeit für den angekündigten Kaffee.

Nachdem wir uns so nochmals für den Rest der Strecke gestärkt haben, fahren wir über die B246 in Richtung Wiesenburg/Mark. Wer möchte, kann sich das Städtchen und die Burg gerne näher ansehen. Überall wird gewerkelt und rausgeputzt. Auf dem weiteren Weg kommen wir nach Belzig. Wer muss, kann hier die Gelegenheit wahrnehmen und Tanken. Hinter Belzig folgen wir der gut ausgebauten B102. Hier muss je nach Wochentag mit stärkeren Verkehr gerechnet werden, aber die Alternativen sind rar. So kommen wir mehr oder wenig stressfrei nach Kloster Lehnin und verlassen die Hauptstraße um auf der L88 weiter zu gondeln.

Die letzten paar Kilometer stehen auf dem Tourenzettel. Kurz hinter Klaistow glaubt man an eine Fata Morgana als man auf dem Land ein riesen Schiff stehen sieht. Kommt man näher, sieht man eine der Attraktionen des Spargelhofes Klaistow. Hier steppt der Bär und lädt zum tanzen ein. Es ist gerade ein Herbstfest und viele fleißige Helfer regeln den Verkehr (Update: Auf dem Spargelhof wurde viel gebaut und das Schiff ist einem Erlebnis-Spielpark gewichen). Kurz darauf kreuzen wir den Berliner Ring und müssen uns entscheiden ob wir L90/B1 durch Potsdam fahren oder gemütlich über die Tempo 30 Strecke am Schwielowsee entlang über Ferch und Caputh. Dieser Weg kann am Wochende durch Ausflügler verstopft sein. Wir wuseln uns den Rest des Weges durch Potsdam und über die Königstraße zurück zur Spinnerbrücke.

Zeitbedarf für die Fahrt, ohne Pause auf der Burg, ist ca. 4-5h. Für die Besichtigung der Burg und das Essen sollte man noch mal 2h einplanen.

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Fläming & Elbe

Große Runde im Südwesten von Berlin, 324km

Dies ist eine größere Runde über den Fläming bis zur Elbe. Wir haben uns die Strecke an einem schönen Sommertag vorgenommen und sind rechtzeitig aufgebrochen. Unterwegs gibt es einiges zu entdecken, so das man reichlich Zeit einplanen sollte.

Auch diesmal starten wir wieder am Treffpunkt Spinnerbrücke. Nach einem kurzem Stück Autobahn fahren wir über Kleinmachnow, vorbei an der Teltowkanal Schleuse, nach Stansdorf. Noch ist mit regem Verkehr zu rechnen, der aber sehr schnell nachlässt, je weiter wir uns von Berlin entfernen. Es geht mal wieder über die L71 in Richtuing Phillipsthal und Saarmund, unter dem Berliner Ring durch bis nach Tremsdorf.

Diese Strecke ist von vielen Sportradlern bevölkert, denen wir nun auch auf der L73 und B246 immer wieder einzeln oder in Gruppen begegnen. Nehmt bitte Rücksicht. Wir folgen eine ganze Zeit der B246. Der Ausbauzustand ist ordentlich und der Verkehr hält sich in Grenzen. Man kann leicht und frei fahren, aber die Augen aufhalten, hier wird öfters mal von der Rennleitung überwacht. Wir fahren südlich nach Belzig, im Groben dem Verlauf der A9 folgend, durch den Hohen Fläming. Die Siedlungsdichte lässt rasch nach, der Weg ist von Wäldern und Feldern gesäumt.

Zwischen Belzig und Wiesenburg/Mark überqueren wir den ‚Gipfel‘ auf unserer Tour mit satten 174m. Nun ja, ein Pass ist es nicht gerade. In Wiesenburg, das durchaus sehenswert ist, entschließen wir uns kurzentschlossen einen Abstecher zum Tequila Drive in Reuden zu machen um dort einen ersten Stopp einzulegen. Nach einer kleinen Stärkung fahren wir wieder nach Wiesenburg zurück um die vorgesehene Route wieder aufzunehmen. Man kann natürlich von Reuden aus auch über die L57 und L121 fahren, wir wollten aber den anderen Weg erkunden. Von Wiesenburg fahren wir über die L8411 und L120. Der Belag ist hier leicht wellig und irgendwie nicht so angenehm zu fahren. Nächstes mal also doch die andere Strecke.

Über Hundeluft, an dessen Ausgang ein Eiskaffee liegt, folgen wir weiter der L120 und erreichen bald die Elbe bei Roßlau. Schon ein paar Kilometer vorher nimmt der Verkehr merklich zu, aber da müssen wir durch. Leider liegt noch eine ausgedehnte Baustelle auf unserem Weg und schleichen wir durch die Stadt. Wir überqueren die Elbe und passieren Dessau am Rande. Hier wollen wir uns nicht länger aufhalten und so biegen wir sobald wie Möglich nach Vockerrode ab.

Entlang der Elbe lässt der Verkehr schlagartig nach und wir rollen über gut ausgebaute kleine Straßen dahin. Es ist nicht mehr weit bis Wörlitz, wo wir am Rande des berühmten Parks unseren zweiten Stopp einlegen. Gemütlich bei einem Eisbecher sitzend beobachten wir die Touristenmassen, die den Park stürmen. Wir verspüren keine große Lust bei dem Wetter in Motorradklamotten den Park und das Schloss zu besichtigen. Das holen wir ein andermal nach. Vor uns liegen noch etliche Kilometer und der Weg ist unser heutiges Ziel.

Wir folgen dem Verlauf der Elbe so gut es geht bis zur Fähre nach Prettin. In dieser Gegend kann man sehr entspannt fahren, wenig Verkehr und weite Sicht nach vorne erlaubt ein zügiges Vorankommen. Die Fähre müssen wir wegen Bauarbeiten am Anleger mit einer Klingel holen. Die Zufahrt war nur einspurig und so muss man außerhalb der Sicht warten bis die Ampel grün wird. Es ist ein willkommener Stopp für die Raucher.

Fortsetzung folgt…

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Schorfheide

von Niederfinow um die Biosphäre zur Oder, 352km

Diese Tour führt uns in das nördliche Brandenburg. Je nach Lust, Laune und Wetter kann man die Tour auch nur bis zum Schiffshebewerk in Niederfinow machen, das den Ausgangspunkt für den 2. Teil der Tour bildet. Aber bleiben wir erst mal beim ersten Teil.

Wir verlassen den Süden Berlins über den Ortsteil Köpenick mit Ziel Strausberg. Man mogelt sich bis Friedrichshagen durch den Berliner Verkehr um dann auf einmal, noch in Berlin, im Wald zu stehen. Der Südosten ist überraschend grün. Entlang der alten Straßenbahnlinie 88 mit ihren Museeumszügen fahren durch den Wald in Richtung Rüdersdorf. Unterwegs kommen wir am Depot der Linie 88 vorbei. In Rüdersdorf kann man einen Blick auf die Ruinen der alten Kalkbrennerei werfen. Die geben eine Prima Kulisse für einen Endzeitfilm ab.

Vorbei an alten DDR Industrieanlagen, die längst verlassen sind, geht es vorbei am Stienitzsee über Hennickendorf weiter raus auf’s Land. Der Verkehr hat sich längst beruhigt und ist größtenteils sogar ganz verschwunden. So kann man problemlos über die Landstraßen cruisen.

Die Dörfer werden gen Norden immer weniger. Das Land wird hügeliger. Überall wechseln bestellte Felder mit Wald und Wiesen ab. Die vor uns liegende Landschaft ist durch die Eiszeit geprägt und hat überall kleine Seen. Kurz nach Cöthen, auf etwas über 100m Höhe sehen wir von weitem bereits den mächtigen Bau des Schiffshebewerks Niederfinow. Es geht eine gewundene Straße runter und das Navi zeigt auf einmal negative Höhenmeter. Wir befinden uns tatsächlich knapp unter dem Meeresspiegel. Das Hebewerk wird derzeit (2007) saniert und ist teilweise eingerüstet, kann aber trotzdem besichtigt werden.

Hier beginnt Teil 2 der Tour um und durch die Schorfheide. Wenn einem hier ein Wetterumschwung erwischt kann man auch abbrechen und zurück nach Berlin fahren. Das ist dann eine nette kleine Kurztour.

Wir fahren auf der L291 Entlang des Havel-Oder und Finowkanals nach Eberswalde. Alternativen gibt es kaum. Ich rate hier noch einmal zu tanken. Hinter Finowfurt überqueren wir die A11 und kommen wieder in Gegenden die ein entspanntes fahren erlauben. Entlang des Werbelinsee fahren wir am Westufer auf der B198. Wer Lust hat kann kurz vor Joachimsthal einen alten Wasserturm erklimmen und die grandiose Aussicht über die Seen genießen.

Weiter geht es über die L23 durch eine geniale Gegend. Es wird immer einsamer. In Friedrichswalde bin ich nach links auf die K6003 abgebogen … ein Fehler. Hier sollten nur Enduros langfahren. Ich habe die Tourdaten entsprechend geändert. Wer da trotzdem lang will kann zur Not den Radweg verwenden, den hat man sowieso für sich alleine.

Irgendwann erreicht man die B109. Hier fährt man unter mächtigen alten Allee Bäumen wie durch einen Tunnel. Schilder mahnen dazu das Licht einzuschalten. Auf der L24 steh ich in Genswalde auf einmal vor Sperrschildern. Nicht nur die Bevölkerung ist in dieser Gegend spärlich, auch die Ankündigung von Sperren erfolgt erst im letzten Moment. Also Umkehren und einen anderen Weg suchen. So habe ich dann sehr schöne K7318 für mich entdeckt. Fein zu fahren. Es geht immer weiter durch die Hügel und über die Felder vorbei an Seen bis Seehausen.

Von hier fahren wir nach Süden. Entlang von Bahngleisen geht es über eine etwas abenteuerliche Singletrak Straße am Oberuckersee vorbei. Wir überqueren erneut die A11 um über die L24 auf die B198 zu kommen die uns nach Angermünde führt. Wer will kann hier wieder etwas abkürzen oder die kleine Schleife fahren die uns noch einmal tiefer in die Schorfheide bringt. Über eine winzige Straße geht es durch den Wald um anschließend am Grimnitzsee zu münden. Hier gibt es ein Freibad an dem herrlich klaren See. Anschließend geht es zügig über die gut ausgebaute B198 wieder in Richtung Angermünde um dann aber vor der Stadt zum Parsteiner See abzubiegen. Die kleinen Landstraßen haben uns wieder und man fährt wieder über die Hügel.

Ein kurzes Stück Bundesstraße B158 und bald sind wir an der Oder. In Hohensaaten kann gleich hinter der Ampelgeregelten Brücke zur Schleuse abbiegen und vom Deich einen Blick über die Gegend werfen. Ein guter Rastplatz für eine Zigarettenpause.

Ein Stück entlang der Oder und dann biegen wir nach Oderberg ab um entlang der Kanäle zurück nach Niederfinow zu fahren. Hier kriegt man auf der B29 noch mal ein paar nette Kurven geboten, aber bitte nicht übertreiben, hier steht oft die Rennleitung.

Zurück nach Berlin kann man eigentlich den Wegweisern folgen. Es sind knapp 50-70km die schnell zu schaffen sind. Der Zeitbdarf für diese Tour beträgt mindestens 6 Stunden. Wer genießen will macht eine Tagestour daraus oder kürzt sie entsprechend seines Zeitplanes ein. Die Schorfheide habe ich sicher nicht zum letzten mal besucht. Viel Spaß beim Fahren.

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